Das Geschäftsjahr 2020/21 stand bei der Privatklinikgruppe Hirslanden ganz im Zeichen der Covid-19-Pandemie. Diese hat den Umsatz und vor allem den operativen Gewinn geschmälert, aber gleichzeitig die Strategieumsetzung beschleunigt.

In dem per Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr erwirtschaftete die Gruppe mit 17 Kliniken einen Umsatz von 1,78 Milliarden Franken, ein Prozent weniger als im Vorjahr, wie das grösste medizinische Netzwerk der Schweiz am Mittwoch mitteilte.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Das Verbot von nicht dringlichen Eingriffen habe im ersten Halbjahr zu einem Rückstau geführt, erklärte Hirslanden. Dieser habe im zweiten Semester nicht vollständig abgebaut werden können, weil die Auslastung der Kliniken pandemiebedingt hoch war.

Die Kliniken der Gruppe betreuten im Berichtsjahr insgesamt 107'401 stationäre Patienten, davon waren 1249 an Covid-19 erkrankt. Zudem habe Hirslanden schweizweit acht Covid-19-Impfzentren aufgebaut.

Mehr Aufwand, weniger Ertrag

Aufgrund der pandemiebedingten Ertragsausfälle und Mehraufwendungen sank der operative Gewinn auf Stufe EBITDA um 34 Millionen auf 272 Millionen Franken. Die entsprechende Marge sank um rund 2 Prozentpunkte auf 15,1 Prozent.

Gleichzeitig habe die Pandemie zu einer beschleunigten Umsetzung der eingeschlagenen Strategie geführt, sagte CEO Daniel Liedtke in der Mitteilung. Die guten Erfahrungen etwa mit der 24/7-Beratungslinie rund um Covid-19 habe Hirslanden dazu ermutigt, den digitalen Bereich weiter voranzutreiben.

Über 10'000 Mitarbeiter

Die Gruppe zählt 2314 Partnerärzte und 10'711 Mitarbeitende, davon 479 angestellte Ärztinnen und Ärzte. Die Hirslanden-Gruppe ist seit 2007 Teil der internationalen Spitalgruppe Mediclinic International plc, die an der Londoner Börse kotiert ist.

Mitbeteiligt an der Hirslanden-Gruppe ist der südafrikanische Unternehmer Johann Rupert, der Mehrheitsbesitzer des Luxuskonzerns Richemont. Im Januar wurde bekannt, dass Rupert in Frauenfeld in einem Hirslanden-Impfzentrum gegen das Coronavirus geimpft worden ist. Rupert hat jedoch weder einen Wohnsitz im Kanton Thurgau, noch erfüllte er beim Alter die Kriterien für eine Impfung gegen das Coronavirus in dieser ersten Phase.

(awp/tdr)