Das fand die landwirtschaftliche Forschungsanstalt Agroscope in Changins VD heraus, wie sie am Donnerstag mitteilte. Mit dem fortschreitenden Klimawandel finden sich Pflanzen immer häufiger in Stresssituationen wie Hitze, Trockenheit, Starkniederschlag, Kälte oder veränderter Salzgehalt im Boden.
Um sich daran anzupassen, haben Pflanzen verschiedene Strategien entwickelt. Eine davon sind Veränderungen im Erbgut. Agroscope untersuchte im Rahmen eines EU-Projekts die Strategien der Walderdbeere. Der Arbeit zugrunde liegt die Epigenetik. Diese untersucht Veränderungen im Erbgut, welche die Genaktivität verändern, nicht aber die DNA-Sequenzen.
Dynamische Methode der Anpassung
Die Agroscope-Studie zeigt, dass die Veränderungen eine gewisse Zeit vorhalten. Sie helfen der Pflanze damit bei der Stressbewältigung in der nächsten für sie harten Periode. Die Pflanze «erinnert» sich sozusagen. Das beweist gemäss Agroscope, dass die Pflanze neben der natürlichen Mutation auf Ebene der Gensequenzen eine dynamische Möglichkeit hat, sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen.
Im nächsten Schritt untersucht Agroscope nun, wie lange diese «Erinnerung» anhält. Zudem gehen die Forscherinnen und Forscher in Changins der Frage nach, ob diese Eigenschaften auf die Folgegeneration übergehen – und falls ja, auf wie viele Generationen.
Diese Erkenntnisse lassen sich später möglicherweise auf andere landwirtschaftliche Nutzpflanzen übertragen und für deren Anpassung an Hitze und andere Stressfaktoren nutzen.