Dabei profitierten die Reben von den warmen und trockenen Witterungsbedingungen des vergangenen Sommers, die Pilzkrankheiten und andere Schädlinge zurückhielten, wie der Kanton Wallis am Mittwoch mitteilte. Die Blüte trat Mitte Mai ein, zwei Wochen früher als im Zehnjahresdurchschnitt, und die Weinernte begann bereits Ende August.
Mit 26 Millionen Kilo rotem und 20 Millionen Kilo weissem Traubengut liegt die Walliser Ernte 2022 im Bereich jener von 2019. 2021 hatten das miserable Wetter und der Falsche Mehltau den Walliser Weinbauern die Ernte vermiest. Mit 22,7 Millionen Kilo eingekellerten Trauben war es die schwächste Ernte seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1966. Die Weinbauern erlitten einen Ertragsverlust von rund 30 Prozent.
Spitzenqualität erwartet
Ausserdem hätten dank des ausgezeichneten Gesundheitszustands der Rebberge 2022 Trauben von hoher Qualität geerntet werden können, teilte der Kanton weiter mit. Die ersten Degustationen deuteten auf einen vielversprechenden Jahrgang hin, der sich dem ausserordentlichen Jahrgang 2018 annähere.
Eine für das warme Wetter und frühe Ernte etwas überraschende Frische sorge für kraftvolle, lebendige und ausgewogene Weine. Der natürliche Zuckergehalt beim Jahrgang 2022 ist vergleichbar mit dem Zehnjahresdurchschnitt. Beim Chasselas beträgt er 81 Grad Oechsle, beim Sylvaner 94 Grad Oechsle, beim Pinot Noir 95 Grad Oechsle und bei Gamay 95 Grad Oechsle.
Das Wallis ist der grösste Weinproduzent der Schweiz. Rund zwei Fünftel der hierzulande produzierten Weine stammen aus diesem Kanton.