Das erklärte Oscar Schwenk, Verwaltungsratspräsident der Pilatus Flugwerke, in einem Interview mit der «Luzerner Zeitung». Während die grosse Flugindustrie unter den Auswirkungen der Corona-Krise leide, sei dies bei Pilatus ganz anders. «Vor allem in Amerika kaufen sich immer häufiger Firmen eigene Firmenjets, nicht zuletzt wegen der Planungsunsicherheit bei den Flugverbindungen", sagt Schwenk. Zudem gäbe es immer mehr Leute, die aus Angst vor Ansteckungen nicht mehr in Grossraumflugzeugen fliegen wollten.
Zwar lägen die Geschäftszahlen für 2020 noch nicht vor, Schwenk kann aber bereits sagen, dass es «ein gutes Jahr» werde. Und die Aussichten für 2021 seien ebenfalls nicht schlecht. «Schon jetzt sind fast alle Flugzeuge verkauft, die wir 2021 produzieren können. Das ist unglaublich gut», so der VRP.
An den Spekulationen rund um die Entwicklung eines neuen Flugzeugs sei zwar nichts dran, so Schwenk. Pilatus suche aber tatsächlich Leute, da besonders in Amerika mehr verkauft wurde als erwartet. 2021 würden mehr Flugzeuge produziert als in diesem Jahr, daher brauche das Unternehmen mehr Mitarbeiter. Ganz am Anfang des Lockdowns habe es noch eine Bereinigung gegeben, da mit weniger Arbeit gerechnet worden sei. Es sei aber nur zu wenigen Frühpensionierungen oder der Zusammenlegung von einigen Teilzeitstellen gekommen. Insgesamt seien weniger als 30 Personen betroffen worden, bei insgesamt über 2'200 Mitarbeitenden in Stans, stellt Schwenk klar.
Im Fall Saudi Arabien sei derweil im Zusammenhang mit Dienstleistungen zwar das Verfahren wegen angeblicher Verletzung der Meldepflicht eingestellt worden, es laufe aber noch ein weiteres Verfahren. Dabei gehe es darum, ob die Wartungsverträge unter das Söldnergesetz fallen oder nicht. Wann hier eine Entscheidung falle, sei noch nicht klar.
(awp/tdr)