Der Hongkonger Börsenbetreiber HKEX gibt seine Übernahmepläne für den britischen Konkurrenten LSE auf. Es sei nicht gelungen, das Management der London Stock Exchange (LSE) von dem Geschäft zu überzeugen, begründete die Hong Kong Exchanges and Clearing (HKEX) am Dienstag ihren Rückzug.

Sie hatte 39 Milliarden Dollar für die Übernahme geboten. Man sei nach wie vor der Ansicht, dass ein Zusammengehen der beiden Börsen strategisch richtig gewesen wäre.

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Gut für Aktionäre

Der Aktienkurs von HKEX zog nach der abgeblasenen Börsen-Hochzeit um fast drei Prozent an, während der Hongkonger Börsenindex Hang Seng lediglich um knapp ein Prozent zulegte. «Der Preis wurde etwas zu hoch, so dass es gut für die Aktionäre ist, dass sie sich gegen das Geschäft entschieden haben», sagte Analyst Hao Hong vom Handelshaus Bocom International.

Er rechnet damit, dass sich das Unternehmen nun nach anderen Übernahmemöglichkeiten umsehen wird.

Weiterer Anlauf möglich

Die Hongkonger hatten im September überraschend für den Londoner Konzern geboten. Das Angebot sollte aber nur zum Tragen kommen, wenn die LSE auf die 24 Milliarden Euro teure Übernahme des Datenanbieters Refinitiv verzichtet.

Dieser Zukauf war aber im Sommer in grosser Einigkeit beschlossen und von den Aktionären gefeiert worden. Analysten und Anleger waren deshalb von Beginn an skeptisch, was die Chancen der Asiaten anging. «Wenn der Refinitiv-Deal überraschend nicht genehmigt wird, könnte HKEX einen erneuten Anlauf unternehmen», sagte der Analyst von China Galaxy Securities, Chi Man Wong, mit Blick auf die laufenden Prüfungen des Deals durch die Aufsichtsbehörden.

Die LSE war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

(reuters/gku)

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