Der Verband werde nun die Verhandlungen mit der bayerischen Landeshauptstadt fortführen, um in den nächsten Wochen zu einem Vertragsabschluss zu kommen.
München erhielt damit den Vorzug vor Hamburg und Berlin, die es ebenfalls in die Endauswahl für die Ausrichtung der Automesse geschafft hatten. Der traditionelle Austragungsort Frankfurt, wo die IAA fast 70 Jahre ihre Heimat hatte, war bereits in der Vorrunde ausgeschieden - ebenso wie die Bewerber Köln, Hannover und Stuttgart.
«Die drei Städte, die zuletzt in der engeren Wahl als Austragungsort waren, haben allesamt hoch ambitionierte und überzeugende Pläne vorgelegt, um die IAA gemeinsam mit dem VDA weiterzuentwickeln», sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. «Es war ein sehr enges Rennen.»
Die IAA solle von einer reinen Automobilschau zu einer Mobilitätsplattform weiterentwickelt werden. Sie solle Initialzündung dafür sein, dass sich die austragende Stadt zu einer «Smart City» mit intelligenten Verkehrskonzepten und innovativer Vernetzung der Verkehrsträger entwickele, erklärte Müller weiter.
Als Technologie- und Industriestandort sowie Sitz zahlreicher Hightech-Konzerne, Start-ups, Forschungseinrichtungen und innovativer Unternehmen der Automobilindustrie sei München ein ausgezeichneter Partner zur Neuausrichtung der IAA. München ist zudem Sitz des Autobauers BMW.
Hamburg gratuliert
Das unterlegene Hamburg gratulierte den Bayern: «Es war ein ideenreicher, ambitionierter, aber immer fairer Wettbewerb, den wir natürlich gern gewonnen hätten,» erklärte Bernd Aufderheide, Chef der Hamburger Messe. Ungenutzt sollen die Ideen und Erfahrungen aus dem aufwendigen Bewerbungsprozess jedoch nicht bleiben: «Da bleibt einiges, was wir in Zukunft in anderen Zusammenhängen verwenden werden», so Aufderheide.
Der Entscheidung waren mehrwöchige Gespräche mit den einzelnen Messegesellschaften vorausgegangen, die dem VDA ihre Konzepte präsentierten. Der Lobbyverband hatte wegen sinkender Aussteller- und Besucherzahlen schon vor der letzten IAA im vergangenen Herbst angekündigt, das bisherige Messekonzept grundlegend zu überdenken.
Den letzten Anstoss gaben Massenproteste von Klimaschützern und Autogegnern am Rande der Autoschau. Die Autohersteller sehen sich zunehmend mit Forderungen nach einer Wende hin zu einem klimafreundlicheren Strassenverkehr konfrontiert. In Zukunft soll bei der Messe nicht mehr die Ausstellung von Auto-Modellen in Messehallen im Mittelpunkt stehen, sondern das gesamte Angebot an Mobilitätskonzepten.
(reuters/tdr)