Ikea Schweiz hat die Coronakrise zwar auch zu spüren bekommen. Dennoch konnte das Schwedische Möbelhaus den Umsatz im Ende August abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 hierzulande erneut steigern.

Insgesamt nahmen die Verkäufe um 0,7 Prozent auf 1,146 Milliarden Franken zu. Durch die Schliessung der Einrichtungshäuser an allen Schweizer Standorten vom 16. März bis 11. Mai seien aber rund 110 Millionen Franken an Umsatz verloren gegangen, teilte Ikea am Donnerstag mit.

Der Umsatzrückgang während des Lockdowns konnte indes durch das Online-Geschäft teilweise kompensiert werden. Dieses verzeichnete ein Wachstum von 60 Prozent und steuerte 14,7 Prozent (VJ 9,1%) zum Gesamtumsatz bei. Innert Stunden habe sich die Onlinenachfrage vervierfacht, so Ikea.

Von Mitte März bis Ende Mai seien über den Click&Collect-Service, bei dem der Kunde die online bestellte Ware beim Einrichtungshaus abholt, rund 60'000 Bestellungen verarbeitet worden, heisst es weiter. Derzeit seien es im Schnitt noch ca. 160 Bestellungen pro Tag.

Jessica Anderen zeigt sich zufrieden

Zur leichten Umsatzsteigerung hat zudem beigetragen, dass die Nachfrage an Heimeinrichtung auch nach der Wiedereröffnung der Ladenlokale hoch geblieben sei. Dabei kauften die Schweizer verstärkt Bürotische- und -stühle sowie Küchenutensilien und Outdoormöbel.

Wenn sie im April gefragt worden wäre, ob sie mit einem so guten Jahresresultat rechne, dann hätte sie mit Nein geantwortet, sagte Jessica Anderen, die Chefin von Ikea Schweiz, an einer Medienkonferenz zu den Zahlen. Mit dem erzielten Resultat sei sie daher sehr zufrieden, ergänzte sie.

Neuer Taxi-Service

Sie blicke auch optimistisch in die Zukunft, sagte Anderen. Allerdings habe sie angesichts der sich dramatisch verändernden Kundenbedürfnisse sehr viel Respekt vor den künftigen Herausforderungen.

Auf die veränderten Bedürfnisse habe Ikea zum Beispiel mit einem neuen Taxi-Service reagiert. Ab dem 2. November können sich Kunden - allerdings nur in der Stadt Zürich - ihre bestellten Möbel via Taxi zu Kosten zwischen 39 und 99 Franken nach Hause liefern lassen. Dabei arbeitet Ikea mit dem Winterthurer Startup Luckabox zusammen.

Im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeitsstrategie will Ikea auch das Secondhand-Programm, das in der Schweiz 2018 begonnen wurde, ausbauen. Dazu ruft der Konzern im November in Anlehnung an den Sonderverkaufstag «Black Friday» den «Buy Back Friday» aus. Dabei können Kunden ihre gebrauchten Ikea-Möbel in den Laden zurückbringen und erhalten dafür einen Gutschein.

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Ikea Schweiz plant ein «Möbel-Taxi»

Die Idee: Man kann Billy & Co. vor Ort in ein grosses Auto laden und sich dann nach Hause chauffieren lassen. Mehr hier.

(awp/gku)