Nachdem der Dienstleistungssektor bereits im Vormonat eine Rückkehr in den Wachstumsbereich angedeutet hat, stehen nun auch in der Industrie die Zeichen auf Expansion.
Der für die Industrie berechnete Einkaufsmanager-Index (PMI) stieg nämlich im August saisonbereinigt auf 51,8 Punkte verglichen mit 49,2 Punkten im Vormonat, wie die Credit Suisse am Dienstag mitteilte. Erstmals seit mehr als einem Jahr liege der Wert damit wieder über der Wachstumsschwelle von 50 Stellen.
Die Erholungsdynamik sollte noch eine Weile andauern, so die Einschätzung der Experten. Zuversichtlich für die kommenden Monate stimme, dass der Auftragsbestand trotz der regen Produktion höher ausgefallen sei. Die Subkomponente Produktion notiert den zweiten Monat in Folge in der Wachstumszone und befindet sich auf dem höchsten Stand seit Ende 2018, wird betont.
In den vergangenen Monaten habe die Subkomponente Lieferfristen den Index verzerrt. Dieser Wert sei in "Coronazeiten" durch Lieferunterbrüche gedrückt worden. Hier habe sich die Lage normalisiert. Unterdessen dauere der Personalabbau weiter an und habe sich zum Vormonat sogar wieder etwas verstärkt, wie es weiter heisst.
Dienstleistungs-PMI kaum verändert
Demgegenüber hat sich der PMI des Dienstleistungssektors nach der spürbaren Erholung im Vormonat im August kaum mehr verändert. Der Wert stieg um 0,1 Punkte auf 51,7 und liegt damit weiter in der Wachstumszone. Im April, zum Höhepunkt der Covid-19-Einschänkungen, war der Index mit 21,4 Zählern massiv eingebrochen.
Im Dienste-Sektor habe sich die Geschäftstätigkeit abermals verbessert und die entsprechende Subkomponente notiert mit 59,2 Zählern weit in der Wachstumszone. Die Erholung habe indes im August etwas an Dynamik eingebüsst. Auf ein geringeres Erholungstempo lasse auch die Subkomponente «Auftragsbestand» schliessen. Der regere Eingang von Neuaufträgen stimme derweil "verhalten zuversichtlich".
Die Arbeitsmarktlage habe keine Verbesserung gezeigt. Die Subkomponente «Beschäftigung» schloss unverändert zum Vormonat auf 43,6 Zählern. Damit hab sich der seit März andauernde Stellenabbau im Dienstleistungssektor fortgesetzt.
Ökonomen hatten im Vorfeld der Publikation für den Dienstleistungs-PMI mit höheren Werten gerechnet. Hier wurden Werte in einer Spanne von 53,0 bis 54,5 Punkten erwartet. Für den Industrie-PMI lagen die Schätzungen im Bereich von 50,5 bis 52,0 Zählern.
Der PMI und das KOF-Konjunkturbarometer gelten als die beiden wichtigsten Frühindikatoren für die Schweizer Wirtschaft. Das KOF-Barometer hatte zuletzt eine markante Aufwärtstendenz signalisiert. Der August-Wert legte um 24,2 auf 110,2 Punkte zu. Im Mai war der Wert mit 49,6 Punkten auf einen historischen Tiefstand gefallen.
(awp/tdr)