Der Fintech-Konsolidierer ION und der japanische Mischkonzern NEC wollen sich am Schweizer Bankensoftware-Anbieter beteiligen, heisst es aus informierten Kreisen. Die Private-Equity-Firmen Apax Partners, Motive Partners und Nordic Capital seien ebenfalls eingeladen worden, an der zweiten Ausschreibungsrunde teilzunehmen. Die Eigentümer von Avaloq streben in jedem Fall eine Bewertung von bis zu 2 Milliarden Schweizer Franken an, sagten die mit der Sache vertrauten Personen weiter.
Die Buyout-Firma Warburg Pincus, die im Jahr 2017 35 Prozent von Avaloq gekauft hat, prüft seit letztem Jahr einen möglichen Anteilsverkauf, wie «Bloomberg» berichtete. Der Avaloq-Vorsitzende Francisco Fernandez erwäge laut den Insidern neben Warburg Pincus eine Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen zu veräussern.
Tech-Deals trotzen Corona-Krise
Technologie-Deals haben sich inmitten der Coronavirus-Rezession relativ gut gehalten: Transaktionen in Höhe von 123 Milliarden Dollar wurden in Europa seit Anfang des Jahres angekündigt, so «Bloomberg».
Es sei jedoch noch keine endgültige Entscheidungen getroffen worden, und es gebe keine Gewissheit, dass die Bewerber mit verbindlichen Angeboten fortfahren werden. Vertreter von Apax, Avaloq, NEC, Nordic und Warburg Pincus lehnten eine Stellungnahme ab. Vertreter von ION und Motive waren nicht sofort für eine Stellungnahme erreichbar.
Software für Banken
Avaloq stellt Finanzinstituten Software zur Verfügung, die digitale Bank- und Vermögensverwaltungsplattformen unterstützt. Zu ihren Kunden gehören gemäss ihrer Website Barclays, HSBC und Société Generale. Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs durch Neugründungen überholen Banken und Investmentmanager weiterhin alte Computersysteme, um der Kundennachfrage nach Produkten für die Online-Verwaltung von Geld besser gerecht zu werden.
Die Technologie von Avaloq wird laut Website zur Verwaltung von Kundenvermögen in Höhe von etwa 4,5 Billionen Schweizer Franken eingesetzt. Die Investition von Warburg Pincus in Avaloq vor über drei Jahren habe den Wert des Unternehmens auf mehr als 1 Milliarde Schweizer Franken erhöht.
(bloomberg/mlo)