Der Iran fordert vom Westen die Erlaubnis zum Export einer Mindestmenge an Öl im Gegenzug für seine Bereitschaft, über eine Rettung des 2015 geschlossenen Atomabkommens zu reden. «Wir wollen 700'000 Fass Öl pro Tag ausführen und dafür in bar bezahlt werden», sagte ein ranghoher iranischer Regierungsvertreter am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Menge solle später auf 1,5 Millionen Fass pro Tag steigen.
Dies sei eine Geste des guten Willens und zur Schaffung von Raum für Verhandlungen als Antwort auf einen Vorschlag Frankreichs, sagte der Insider. Der Iran sei auch bereit, zur Sicherheit am Golf beizutragen und zur Verringerung der Spannungen im Nahen Osten.
Ein iranischer Diplomat sagte, sein Land schliesse aber jedwede Verhandlungen über das Recht zur Uran-Anreicherung aus. Gleiches gelte für das Programm des Landes für ballistische Raketen, sagte ein anderer Regierungsvertreter.
US-Sanktionen gegen Käufer von iranischem Öl
Branchenkreisen zufolge waren die iranischen Öl-Exporte im Juli auf unter 100'000 Fass pro Tag gefallen. Grund dafür sind US-Sanktionen gegen die islamische Republik und gegen Käufer von iranischem Öl.
US-Präsident Donald Trump hat den von mehreren westlichen Ländern 2015 ausgehandelten Atom-Pakt mit dem Iran einseitig aufgekündigt, weil er einen deutlich schärferen Pakt aushandeln will. Die anderen westlichen Länder wollen an der Vereinbarung aber festhalten.
Der Iran leidet sehr unter den von den USA verhängten Sanktionen. Das Öl-Geschäft ist für den Iran die wichtigste Einnahme-Quelle. Vor Inkrafttreten der US-Sanktionen hatte das Land deutlich mehr Öl auf dem Weltmarkt verkauft, im Mai 2018 beispielsweise waren es rund 2,7 Millionen Fass pro Tag.
(sda/gku)