Die japanischen Exporte sind im Mai dank der Erholung von der Corona-Krise so stark gestiegen wie seit 1980 nicht mehr. Sie legten um 49,6 Prozent zum Vorjahresmonat zu, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Daten der Regierung hervorgeht.
Ein Jahr zuvor waren die Ausfuhren wegen der Pandemie stark eingebrochen. Die Nachfrage aus den USA wuchs diesmal im Rekordtempo von 87,9 Prozent. Zum wichtigsten Handelspartner China wurden 23,6 Prozent mehr geliefert, wobei vor allem Anlagen für die Produktion von Halbleitern, Hybridautos und Kupferschrott gefragte waren. Auch die Importe nach Japan zogen kräftig an, und zwar um 27,9 Prozent.
Chipmangel beeinträchtigt Autoproduktion
Die nach den USA und China drittgrösste Volkswirtschaft ist im ersten Quartal vor allem wegen der Corona-bedingt niedrigeren Konsumausgaben um 1,3 Prozent zum vorangegangenen Vierteljahr geschrumpft. «Der Aufwärtstrend bei den Exporten und den Investitionsausgaben wird helfen, die Flaute im zweiten Quartal aufzufangen», sagte der Chefökonom des Forschungsinstituts Norinchukin, Takeshi Minami. «Allerdings könnte das Exportwachstum gebremst werden, da ein globaler Mangel an Chips die Autoproduktion im nächsten halben Jahr belasten wird.»
Für das Gesamtjahr stehen die Chancen auf ein deutliches Wachstum nicht schlecht. Der Internationale Währungsfonds (IWF) traut Japan 2021 ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 3,3 Prozent zu.
(awp/gku)