Japans Wirtschaft muss im zweiten Quartal infolge der Coronavirus-Pandemie den grössten wirtschaftlichen Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen verkraften.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte von April bis Juni auf Jahresbasis um 27,8 Prozent, wie Regierungsdaten am Montag zeigten. Dies ist der grösste Rückgang seit Beginn der Aufzeichnung vergleichbarer Daten im Jahr 1980. Analysten hatten mit einem Rückgang von 27,2 Prozent gerechnet.
Japans Wirtschaft schrumpft damit das dritte Quartal in Folge. Beschränkungen zur Eindämmung des Virus-Ausbruchs drückten die Geschäfts- und Privatausgaben: Der private Konsum, auf den mehr als die Hälfte der japanischen Wirtschaft entfällt, ging im Quartal um 8,2 Prozent zurück, Analysten waren von 7,1 Prozent ausgegangen. Die Investitionen fielen um 1,5 Prozent und lagen damit unter der durchschnittlichen Marktprognose für einen Rückgang um 4,2 Prozent. Mangelnde Auslandsnachfrage drückte das BIP um weitere 3,0 Prozentpunkte.
Geldpolitische Anreize
Japan hatte massive geldpolitische Anreize gesetzt, um den Schlag der Pandemie für die Wirtschaft abzufedern, die bereits von der Umsatzsteuererhöhung im letzten Jahr und dem Handelskrieg zwischen den USA und China betroffen war. Nach den Lockerungen der Beschränkungen Ende Mai erwarten viele Analysten eine bescheidene Erholung des Wachstums von Juli bis September, da ein erneuter Anstieg der Infektionen die Aussichten für Geschäfts- und Haushaltsausgaben trübt.
(sda/tdr)