Ein weiterer Covid-19-Impfstoffhersteller steht womöglich vor Lieferproblemen. Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hat gegenüber der EU erklärt, dass er mit Problemen kämpft, die die geplante Auslieferung von 55 Millionen Impfstoffdosen im zweiten Quartal erschweren könnte, wie die Nachrichtenagentur Reuters von einem EU-Vertreter erfuhr.
In der vergangenen Woche habe J&J mitgeteilt, dass das Unternehmen wegen Problemen bei der Versorgung mit Impfstoff-Inhaltsstoffen und Ausrüstung «unter Stress» steht, das vereinbarte Lieferziel bis Ende Juni zu erfüllen. Dem Insider zufolge hat der Konzern erklärt, es sei nicht ausgeschlossen, das Ziel zu erreichen, J&J sei aber vorsichtig.
J&J nimmt nicht Stellung
J&J wollte sich dazu nicht äussern und erklärte, der Konzern erwarte, im zweiten Quartal mit der Lieferung der zugesagten Impfdosen an die Europäische Union beginnen zu können. Ein Sprecher der EU-Kommission wollte sich nicht dazu äussern.
Die Staatengemeinschaft hat sich bei dem Unternehmen für dieses Jahr insgesamt 200 Millionen Dosen gesichert. Es wird erwartet, dass die Europäische Arzneimittelagentur EMA am 11. März grünes Licht für den Einsatz des Vakzins gibt.
Auch Swissmedic prüft den Impfstoff
Auch in der Schweiz wird das Vakzin von der zuständigen Swissmedic geprüft. Allerdings hat der Bund noch keine Vereinbarung mit J&J.
In der EU sind bislang Covid-19-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca zugelassen. Auch hier gab es Lieferverzögerungen. Der Herstellungsprozess ist komplex, die Einrichtungen dafür begrenzt und bei Bestandteilen gibt es Versorgungsengpässe.
(reuters/mbü)