Deutschlands Industrie verbuchte im Juli einen unerwartet klaren Auftragsrückgang. Dies vor allem wegen der sinkenden Nachfrage aus Übersee.
Das Neugeschäft schrumpfte im Juli um 2,7 Prozent zum Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur «Reuters» befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang um 1,5 Prozent gerechnet.
Es gingen vor allem weniger Aufträge aus dem Nicht-Euroraum ein (–6,7 Prozent). Die Bestellungen aus dem Inland sanken um 0,5 Prozent, während die Orders aus dem Euroraum auf niedrigem Niveau stabil blieben (+0,3 Prozent).
Höhere Rezessionsgefahr
«Der Rückgang der Auftragseingänge erhöht die Rezessionswahrscheinlichkeit für die deutsche Volkswirtschaft erheblich», kommentiert Thomas Gitzel, der Chefökonom der VP Bank. «Die Schwäche der Neubestellungen belastet in weiterer Folge die Industrieproduktion und damit auch das Wachstum der gesamten Wirtschaft.»
Zwar sei ein Teil des deutlichen Rückgangs auf Grossaufträge zurückzuführen, doch dies ändere nichts am insgesamt negativen Bild.
(Reuters | rap)