Die Aussichten für die Schweizer Konjunktur sind zuletzt wieder deutlich besser geworden. Das KOF-Konjunkturbarometer stieg im Januar im Vergleich zum leicht abwärts revidierten Vormonatswert um 3,9 Punkte auf den Stand von 100,1 Punkten.
Zusammen mit dem Anstieg von Dezember ist es damit innerhalb von zwei Monaten um 7,6 Punkte nach oben geklettert und steht damit auf seinem langjährigen Durchschnittswert. Die Schweizer Konjunktur könne sich etwas von ihren Fesseln befreien, schreibt denn auch die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich, die das Barometer berechnet, in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Dieses Niveau hatte das Barometer im gesamten Jahr 2019 nicht erreicht, zuletzt über 100 Punkten gelegen hatte es im September 2018. Die von der Nachrichtenagentur AWP befragten Ökonomen hatten den Januarwert des Frühindikators deutlich tiefer bzw. lediglich im Bereich von 95,5 bis 97,2 Punkten erwartet.
Verbesserte Perspektiven für die Dienstleistungen
Die Indikatorenbündel für das Verarbeitende Gewerbe seien im Januar nicht mehr so ungünstig wie bisher, und auch die Perspektiven für die übrigen Dienstleistungen hätten sich verbessert, schreibt die KOF. Zudem seien die Veränderungen der Indikatoren für die Auslandsnachfrage, das Gastgewerbe, die Finanz- und Versicherungsdienstleister sowie für das Baugewerbe leicht positiv. Die Konsumperspektiven seien derweil praktisch unverändert.
Im Produzierenden Gewerbe (Verarbeitendes Gewerbe und Bau) sind die Indikatoren zur Produktion und zu den Produktionskapazitäten gemäss den Angaben günstiger als zu Jahresende 2019. Zudem bremse der Indikator, der die Personalplanung der Unternehmen berechnet, das Barometer nicht mehr so stark wie im Vormonat. Leicht gedämpft werde es hingegen durch die Indikatoren für die Wettbewerbsposition. Genaueres schreibt die KOF dazu allerdings nicht.
Auch PMI im Dezember wieder über 50 Punkte
Der Anstieg des KOF-Barometer in den letzten Monaten steht im Einklang mit der internationalen Konjunktur und zeigte sich zuletzt auch bei anderen Frühindikatoren. So war etwa der Einkaufsmanager-Index (PMI) der Schweizer Industrie im Dezember wieder über die Wachstumsschwelle von 50 Punkten gestiegen, wobei der Januarwert am nächsten Montag veröffentlicht wird.
Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Konjunktur. Es handelt sich um einen Sammelindikator, der sich aus einer Vielzahl von Einzelindikatoren zusammensetzt. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst.
(awp/gku)