Die Zahl der Firmenkonkurse in der Schweiz hat von Januar bis Mai etwas angezogen. Damit zeichnet sich aber noch lange keine Konkurswelle ab: Denn die Vergleichsbasis ist tief. Und im Vergleich zur Zeit vor Corona gibt es dieses Jahr noch immer wenige Konkurse.
In den ersten fünf Monaten dieses Jahres meldeten 2003 Firmen in der Schweiz Konkurs an, wie aus einer Erhebung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervorgeht. 817 weitere Unternehmen wurden zudem von Amtes wegen geschlossen, weil sie nicht über die gesetzlich vorgeschriebene Gesellschaftsstruktur verfügten.
Somit haben die Konkurse gegenüber dem Vorjahr total um 4,1 Prozent zugenommen. Allein im Mai stieg die Zahl der Konkurse im Vorjahresvergleich um 16,8 Prozent an. Es ist bereits der dritte Monat in Folge, in dem eine Zunahme der Firmenkonkurse verzeichnet wird, heisst es dazu in der Mitteilung.
Nur wenige Firmenpleiten vor einem Jahr
Doch die Autoren beruhigen: Eine Pleitewelle sei deswegen noch nicht in Sicht. Denn das vergangene Jahr sei als Vergleichsbasis nicht sehr aufschlussreich, weil es unmittelbar nach Ausbruch der Pandemie nur wenige Firmenpleiten gab. Dies sei einerseits auf die Kurzarbeit zurückzuführen, andererseits aber auch auf den Entscheid des Bundesrates, den Unternehmen einen Aufschub von allfälligen Überschuldungsanzeigen zu genehmigen.
Firmen, die allerdings schon vor der Coronakrise zu kämpfen hatten und nur dank der Unterstützungsmassnahmen überleben konnten, müssten wohl früher oder später trotzdem Konkurs anmelden. Mit einem Anstieg der Konkurse müsse also zwar gerechnet werden, dieser könnte sich aber laut den Autoren über einen längeren Zeitraum hinziehen.
Schaut man auf die Zahl der Konkurse in der Zeit vor der Coronakrise, zeigt sich zudem ein anderes Bild: Im Vergleich mit den Jahren 2018 und 2019 sind die monatlichen Konkurseröffnungen dieses Jahr noch immer sehr tief.
(awp/gku)