Der Pharmazulieferer Lonza lässt seit Montag wegen des Coronavirus bei allen Grenzgängern aus Italien vor dem Zutritt zum Werk in Visp die Körpertemperatur messen. Wer Fieber hat, wird aus Vorsicht umgehend nach Hause geschickt.
Die Kommunikationsstelle der Lonza Visp bestätigte am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Bericht des «Walliser Boten», wonach am Standort Visp auf Anfang Woche die Massnahmen zur Vermeidung eines Corona-Falles verschärft worden sind. So müssen «seit Montag und bis auf weiteres alle Grenzgänger, Verleihmitarbeitenden und Zulieferer, die aus Italien anreisen, vor dem Eintritt ins Werk eine Temperaturmessung machen lassen».
Diese Vorsichtsmassnahme habe Lonza «aufgrund der neusten Entwicklung in Italien» beschlossen, auch wenn der Anteil an Grenzgängern an der Gesamtbelegschaft sehr klein sei. Die Temperaturmessungen würden vom internen Sanitätsdienst in einer extra eingerichteten Messstation vor dem Haupteingang durchgeführt.
Personen mit Fieber seien nicht zwingend mit dem Coronavirus infiziert; sie würden «aus reiner Vorsicht umgehend nach Hause geschickt». Dies sei bisher vereinzelt vorgekommen, erklärte Michael Gsponer, Leiter Kommunikation und Standortmarketing, in einer schriftlichen Stellungnahme. Bei Bedarf würden durch die internen Spezialisten weitere Schritte in die Wege geleitet.
Bisher keine Infektionsfälle bekannt
Gsponer unterstrich, dass bei den Mitarbeitenden von Lonza im Werk Visp bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Fälle von Infektionen durch das Corona-Virus bekannt seien. Lonza beobachte die Entwicklung auf globaler Ebene wie auch am Standort Visp seit mehreren Wochen sehr aktiv und treffe laufend Vorkehrungen, um das Risiko einer Ansteckung sowie einer Verbreitung des Virus' entgegenzuwirken.
So seien zum Beispiel an stark frequentierten Orten wie dem Personalrestaurant Stationen zur Händedesinfektion eingerichtet worden. Im Einklang mit den allgemeinen Hygiene- und Verhaltensregeln zum Coronavirus sei es für Lonza Visp zudem wichtig, dass alle Mitarbeitenden, die bei sich selbst Grippesymptome wie Fieber, Husten, Atemnot feststellten, zu Hause blieben und ihren Vorgesetzten informierten.
Produktion vorderhand sichergestellt
Die Massnahmen würden täglich überprüft und bei Bedarf angepasst. Lonza nehme das Thema ernst und versuche einen Beitrag zu leisten, mit verhältnismässigen und sachlichen Massnahmen die Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 möglichst zu verhindern. Das Wohl der Mitarbeitenden sei der Firma sehr wichtig. Gleichzeitig sehe sie keinen Anlass für Panikmache und Übertreibungen.
Als wichtiger Produktionsstandort einer globalen Firma verfüge Lonza Visp über «Business Continuity Pläne», welche die Produktion in Situationen wie diesen sicher stellten. «Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt keinen Grund zur Annahme, dass es zu Produktionsengpässen oder -ausfällen kommen wird», heisst es im Statement.
(sda/tdr)