Mit der Lufthansa steigt das dritte Dax-Gründungsmitglied innerhalb von zwei Jahren aus der ersten deutschen Börsenliga ab. Die durch die Coronavirus-Krise in Schieflage geratene Fluggesellschaft wird durch die Immobilienfirma Deutsche Wohnen aus dem Nebenwerte-Index MDax ersetzt, wie die Deutsche Börse am Donnerstag mitteilte.

Seit 2018 mussten sich die Commerzbank und Thyssenkrupp aus dem Dax verabschieden.

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Der Konzern benötigt Hilfte vom Staat

Lufthansa, Mutterkonzern der Schweizer Swiss, ist von der Corona-Krise hart getroffen, da der Passagierluftverkehr weltweit fast völlig durch die Reisebeschränkungen einbrach. Sie wird vom deutschen Staat mit bis zu neun Milliarden Euro Finanzhilfen vor der Insolvenz bewahrt.

Seit Jahresbeginn brach der Aktienkurs um mehr als 40 Prozent ein - noch nie in der Firmengeschichte ging es innerhalb eines knappen halben Jahres so steil bergab. «Es tut weh, wir sind Gründungsmitglied im Dax», sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr in dieser Woche mit Blick auf die bevorstehende Entscheidung.

Aber in einer Situation, in der das Unternehmen vom Staat stabilisiert werden müsse, sei die Frage Dax-30 oder MDax nicht relevant. «Schade ist es schon», sagte Spohr.

Es gibt weitere Verlierer

Im MDax muss die Deutsche Pfandbriefbank ihren Hut nehmen, teilte die Deutsche Börse weiter mit. An ihre Stelle trete der Werbeflächen-Vermarkter Ströer. Bei den Kleinwerten fallen die Chip-Firma Elmos Semiconductor und der Finanzdienstleister MLP aus dem Index SDax heraus.

Sie würden durch den bayerischen UV-Technik-Hersteller Dr. Hönle und den Anbieter von Personalmanagement-Software, Atoss Software, ersetzt. Wirksam werden die Veränderungen zum 22. Juni.

(reuters/mbü)