Angesichts der Kritik Thieles sei es möglich, dass das Stabilisierungspaket auf der ausserordentlichen Aktionärsversammlung am 25. Juni die notwendige Zweidrittelmehrheit verfehlen könnte, erklärte die Lufthansa am Mittwoch.
«Dies würde bedeuten, dass die Deutsche Lufthansa AG möglicherweise zeitnah zur Hauptversammlung ein insolvenzrechtliches Schutzschirmverfahren beantragen müsste, wenn es dann nicht unverzüglich zu einer anderen Lösung kommt.» Der Vorstand appelliere an alle Aktionäre, ihr Stimmrecht wahrzunehmen.
Lufthansa-Grossaktionär Thiele hat seinen Anteil um weitere fünf Prozent auf 15 Prozent aufgestockt, wie er der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» sagte. Er übte in dem Interview scharfe Kritik am bis zu neun Milliarden Euro schweren staatlichen Finanzpaket für die Lufthansa in der Corona-Krise. Thiele ist vor allem gegen die Staatsbeteiligung von 20 Prozent, für die eine Kapitalerhöhung notwendig ist, die wiederum den Wert seines Aktienpakets schmälert.
(awp/tdr)