Ein einflussreicher US-Senator zieht gegen den chinesischen Amazon-Rivalen Alibaba und dessen Finanzdienstleister Ant zu Felde. Die Regierung in Washington sollte ernsthaft Möglichkeiten prüfen, wie der Börsengang der Konzerntochter verzögert werden könnte.
Dies forderte der Republikaner Marco Rubio am Freitag (Ortszeit) in einer an Reuters versandten Erklärung. «Es ist empörend, dass die Wall Street das offensichtliche Vorgehen der Kommunistischen Partei Chinas gegen Hongkongs Freiheit und Autonomie belohnt, indem sie den IPO der Ant Group an den Börsen in Hongkong und Shanghai orchestriert.»
Einer der grössten Börsengänge aller Zeiten
Es war zunächst unklar, wie die US-Regierung die Notierung eines chinesischen Unternehmens im Ausland verschieben könnte. Es wird geschätzt, dass der für diesen Monat anvisierte Ant-Börsengang auf ein Emissionsvolumen von um die 30 Milliarden Dollar kommen könnte. Es wäre einer der grössten Börsengänge aller Zeiten.
Die geplante Platzierung in Hongkong wird unter anderem von den US-Banken Citigroup, JPMorgan und Morgan Stanley begleitet, auch Goldman Sachs und die Schweizer Credit Suisse sind involviert.
Scharfer China-Kritiker
Ant war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Rubio ist einer der schärfsten China-Kritiker im Kongress, unter anderem hatte er als einer der ersten eine Untersuchung der beliebten chinesischen Social-Media-App TikTok gefordert. US-Präsident Donald Trump liefert sich seit Jahren einen Handelskonflikt mit China.
Die Beziehungen sind aber auch wegen einer ganzen Reihe von anderen Streitpunkten auf einem Tiefpunkt angelangt, etwa wegen Chinas Hongkong-Politik und dem Coronavirus, das erstmals in der Volksrepublik aufgetaucht war, bevor weltweit Infektionen gemeldet wurden.
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(sda/gku)