Der Medizinaltechniker Ypsomed hat sich mit der US-Firma Insulet, dem früheren Vertriebspartner von Insulinpumpen, auf eine den Burgdorfern zustehende Kompensation geeinigt. Damit geht ein jahrelanger Rechtsstreit zu Ende.
Insgesamt erhält Ypsomed von Insulet laut einer Mitteilung vom Montag eine zusätzliche Zahlung von 36,2 Millionen US-Dollar. Damit belaufe sich die gesamte Entschädigung auf 41,25 Millionen Dollar, während Insulet zugleich eine Gegenforderung in Höhe von 18,7 Millionen fallen lasse.
Streit vor Gericht
Ypsomed hatte in den Jahren 2010 bis 2018 die Insulet-Pumpe Omnipod exklusiv in Europa verkauft und dafür ein Vertriebsnetz installiert.
Mit Beendigung der Vertriebsvereinbarung stand der Gruppe vertraglich eine Entschädigung zu, über deren konkrete Höhe vor Gericht gestritten wurde.
Ypsomed war exklusiver Partner
In der Bilanz hatte Ypsomed die zu erwartende Zahlung bereits verbucht. Auf diesen Beträgen werde nach der Einigung eine einmalige Wertberichtigung fällig, die das Betriebsergebnis mit rund 9 Millionen Franken belaste, heisst es. Den Aktionären werde aber wie versprochen auf der nächsten Dividendenzahlung ein Zuschlag in Höhe von einem Franken gewährt.
Seit der Trennung von Insulet will Ypsomed den Weltmarkt für Insulinpumpen mit der eigens entwickelten Ypsopump erobern. Verkauft wird die Pumpe bereits in einigen europäischen Märkten und etwa auch in Kanada.
Zuletzt hatte Ypsomed zudem mit dem Pharmakonzern Eli Lilly einen potenten Vertriebspartner für den US-Markt gefunden. Wenn alles nach Plan läuft, sind erste Pumpen aus Burgdorfer Produktion Mitte 2022 am weltweit grössten Diabetes-Markt erhältlich.
(awp/mbü)