In der US-Medienbranche entsteht ein neues Schwergewicht mit dem Hollywood-Studio Warner Bros. sowie TV-Sendern wie HBO, CNN und Eurosport. Der Telekommunikations-Riese AT&T spaltet dafür seine Sparte WarnerMedia ab und legt sie mit dem TV-Konzern Discovery zusammen.

AT&T soll davon mit 43 Milliarden Dollar (aktuell 35,4 Mrd. Euro) in bar, Aktien sowie in Form von Schuldenübernahmen profitieren, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Die Anteilseigner von AT&T sollen zudem eine Mehrheit von 71 Prozent an der neuen Firma bekommen.

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80 Milliarden Dollar für WarnerMedia bezahlt

AT&T gibt mit dem Deal weitgehend seine Ambitionen auf, ein grosser Player im Mediengeschäft zu sein, nachdem dafür in den vergangenen Jahren viele Milliarden Dollar ausgegeben wurden. AT&T hatte für WarnerMedia im Jahr 2018 mehr als 80 Milliarden Dollar bezahlt - und sich dafür hoch verschuldet.

Die neue Firma soll von Discovery-Chef David Zaslav geführt werden. Das hatte zuvor schon das «Wall Street Journal» berichtet - und betont, es sei unklar, ob der Chef von WarnerMedia, Jason Kilar, an Bord bleiben werde. Kilars Name kam in der Mitteilung am Montag nicht vor.

Streaming-Dienste auf dem Vormarsch

Zu WarnerMedia gehören neben HBO, CNN und Warner Bros. auch weitere Sender wie TNT. Discovery fokussiert sich bisher auf Doku-Formate mit Sendern wie Animal Planet und Food Network.

Das TV- und Filmgeschäft befindet sich gerade in einem tiefgreifenden Wandel mit dem Vormarsch von Streaming-Diensten, der von der Corona-Pandemie noch einmal beschleunigt wurde. WarnerMedia versucht aktuell, auf den Zug mit dem Streaming-Angebot HBO Max aufzuspringen, in dem auch Warner-Filme laufen. Im Streaming-Geschäft sind aktuell die Rivalen Netflix und Disney besonders stark.

Zuschauerschwund bei CNN

Das Streaming dünnt in den USA auch die Erlöse im lange lukrativen Geschäft mit Kabel-TV aus. Der Warner-Nachrichtensender CNN, der in den USA im Kabelfernsehen zu sehen ist, erlebte einen Aufschwung im vergangenen Jahr mit dem Wahlkampf ums Weisse Haus. Zuletzt gingen die Zuschauerzahlen aber wieder zurück.

(awp/gku)