Novartis schliesst die Übernahme des US-Unternehmens The Medicines Company erfolgreich ab. Wie der Konzern am Montag mitteilte, sind ihm bis Freitagabend etwa 75 Prozent der ausstehenden Aktien angedient worden. Für weitere 16,9 Prozent habe man Liefergarantien.
Novartis wird die Übernahme nun umgehend abschliessen, hiess es in der Mitteilung weiter. Damit werde The Medicines zu einer indirekten hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Novartis.
10-Milliarden-Dollar-Deal
Novartis hatte den Zukauf von The Medicines Ende November angekündigt. Über die indirekte hundertprozentige Tochtergesellschaft, die Medusa Merger Corporation, hatte Novartis ein Barangebot zum Kauf aller ausstehenden Stammaktien des US-Unternehmen für einen Preis von 85 US-Dollar pro Aktie lanciert. Die US-Firma wurde damit mit annähernd 10 Milliarden US-Dollar bewertet.
Novartis hatte im Zuge der angekündigten Übernahmepläne erklärt, man wolle über die Akquisition das Herz-Kreislauf-Portfolio um einen potenziellen Blockbuster erweitern. So ist den früheren Angaben zufolge geplant, dass The Medicines in den kommenden Wochen in den USA den Zulassungsantrag für sein cholesterinsenkendes Inclisiran einreichen wird. In der EU soll dies im ersten Quartal 2020 geschehen.
Aktien unauffällig
An der Börse fallen die Papiere mit Abgaben von 0,6 Prozent allerdings kaum auf. Denn auch der Leitindex SMI gibt mit -0,58 Prozent gleich viel nach.
Schon bei Bekanntgabe der Übernahmepläne waren die Analystenkommentare eher unterschiedlich ausgefallen. Während einige Experten darin zwar strategisch durchaus Sinn sahen, machten sich andere Gedanken um das Kommerzialisierungspotenzial. Immerhin hätten einige Konkurrenten bereits in das Gebiet der Cholesterinbekämpfung mit ähnlichen Behandlungsansätzen gewagt. Das Ergebnis sei eher enttäuschend gewesen.
(awp/mbü)