Die US-Regierung wird heimische Fluggesellschaften wegen der Corona-Krise mit einem milliardenschweren Rettungspaket unterstützen. Zehn Fluglinien - darunter Delta, United, JetBlue und American Airlines - wollten die Unterstützung der Regierung annehmen, erklärte das US-Finanzministerium am Dienstagabend.
Mit den Hilfen - einer Mischung aus Fördermitteln und Krediten - sollen vor allem die Gehälter der Beschäftigten weitergezahlt werden, um Entlassungen zu vermeiden. Medienberichten zufolge geht es dabei insgesamt um rund 25 Milliarden US-Dollar.
Kredite mit tiefen Zinsen
American Airlines etwa kündigte an, aus dem Programm der Regierung rund 5,8 Milliarden US-Dollar zu erhalten. Davon seien 4,1 Milliarden Dollar direkte Unterstützung, der Rest sei ein Kredit mit niedrigem Zinssatz.
Zudem will sich die Fluggesellschaft um einen weiteren Kredit der Regierung in Höhe von 4,75 Milliarden Dollar bewerben. Die Firma beschäftigt weltweit nach eigenen Angaben 130'000 Menschen.
Finanzministerium will rasch handeln
Southwest Airlines wiederum teilte mit, die Fluggesellschaft werde rund 3,2 Milliarden Dollar Hilfen bekommen, um die 60'000 Arbeitsplätze des Unternehmens bis Ende September zu erhalten. Rund 2,3 Milliarden Dollar davon seien direkte Hilfszahlungen.
Finanzminister Steven Mnuchin erklärte, die Regierung wolle die Vereinbarungen möglichst rasch abschliessen und «die Mittel so schnell wie möglich auszahlen». Die Regierung stehe zudem noch mit weiteren Airlines im Gespräch über eine mögliche Inanspruchnahme der Hilfen.
Die Luftfahrtindustrie leidet stark
Das Programm zur Fortzahlung der Löhne war Teil des im März beschlossenen und 2,2 Billionen Dollar schweren Konjunkturpakets. Es steht auch anderen Unternehmen und Industrien offen.
Rund um die Welt ist das Geschäft vieler Airlines infolge der Coronavirus-Pandemie weitgehend zum Erliegen gekommen, weswegen viele Fluggesellschaften nun finanziell angeschlagen sind. Auch die Lufthansa-Tochtergesellschaft Swiss und Easyjet sind ins Strudeln geraten und möchten Hilfe vom Bund.
(reuters/mbü)