Das operative Ergebnis nahm um knapp 3 Prozent auf 24,4 Millionen Franken und der Reingewinn um 15 Prozent auf 20,4 Millionen Franken zu, wie die Genfer am Freitag mitteilten.
Trotzdem ging die Coronapandemie auch an Mirabaud & Cie. nicht spurlos vorbei: Die verwalteten Vermögen etwa nahmen von Ende 2019 bis Ende Juni 2020 um zwei Milliarden auf 32,7 Milliarden Franken ab, was hauptsächlich auf die Abschläge an den Finanzmärkten zurückzuführen war.
Die Finanzmarkt- und Währungseffekte hätten bei Privatkunden einen Volumenrückgang von 5 bis 6 Prozent und bei Institutionellen von 8 bis 10 Prozent zur Folge gehabt, sagten die geschäftsführenden Gesellschafter Camille Vial und Lionel Aeschlimann im Gespräch mit AWP.
Die früh im Februar und März auf Finanzanlagen vorgenommenen Absicherungen seien aber von den Kunden geschätzt worden und hätten Schlimmeres verhindert. Derweil flossen Mirabaud in der ersten Jahreshälfte netto Neugelder «von mehr als 500 Millionen Franken» zu, erklärten die beiden Gesellschafter ohne dazu nähere Angaben zu machen.
Tiefere Reisespesen
Der Betriebsertrag der Bank sank um 5,7 Prozent auf 155,3 Millionen Franken. Während der Kommissionsertrag im Kerngeschäft Vermögensverwaltung um 1,9 Prozent auf 122,0 Millionen Franken zunahm und auch im Handelsgeschäft ein leicht höherer Erfolg verbucht werden konnte, hat sich der Zinserfolg um beinahe 40 Prozent auf 8,7 Millionen zurückgebildet. Die Negativzinsen drückten auf die Zinsmarge.
Demgegenüber gingen im Zuge der Pandemie die Reisekosten deutlich zurück und auch die variablen Vergütungen für Kundenberater sanken im Einklang mit den rückläufigen Volumen. Das hatte zur Folge, dass der Betriebsaufwand um 3 Prozent auf 134,9 Millionen Franken abnahm.
Vermehrt Home Office
Während der Coronakrise haben die meisten der 700 Mirabaud-Mitarbeitenden von zu Hause aus gearbeitet. «Auf dem Höhepunkt der Krise, im März und April, zählten wir noch rund 150 Personen in unseren Büros», sagte Camille Vial. Dabei habe es von Land zu Land Unterschiede gegeben. In Dubai etwa hätten die Behörden die vorübergehende Schliessung der Büros verordnet.
Gegenwärtig arbeiten bei Mirabaud noch rund 50 bis 60 Prozent der Beschäftigten im Home Office. Und man prüfe, in welchem Umfang das Arbeiten aus dem Home Office weitergeführt werde. Das Ziel sei es, 10 bis 20 Prozent der Belegschaft von zu Hause aus arbeiten zu lassen, so Vial.
Trotz den durch die Coronapandemie an den Märkten ausgelösten Turbulenzen dürfte Mirabaud im Gesamtjahr 2020 ein gutes Ergebnis abliefern. «Wir werden ein Jahr haben, das im Vergleich mit früheren Jahren im Durchschnitt liegen wird und auf das zwei aussergewöhnliche Jahre folgen werden», sagte Lionel Aeschlimann.
(awp/tdr)