Twitter hat vor einem schwächerem Nutzerwachstum nach dem Coronavirus- sowie Politik-bedingten Boom gewarnt. Das Plus werde in den nächsten Quartalen nicht mehr so hoch ausfallen, kündigte der US-Kurznachrichtendienst am Dienstagabend (Ortszeit) an.
Im vierten Quartal, in dem auch die US-Präsidentschaftswahlen stattfanden, stieg die Zahl der monatlich aktiven Nutzer um 26 Prozent auf 192 Millionen. Dies war weniger stark als von Analysten erwartet worden war. Florierende Werbeeinnahmen, auch dank neuer Anzeigenformate, sorgten aber für ein Umsatzplus von 28 Prozent auf zuvor nie erreichte 1,29 Milliarden Dollar. Und der Gewinn legte um gut drei Prozent auf 222 Millionen Dollar zu.
Künftig ohne Donald Trump
Produktverbesserungen sowie globale Diskussionen über die Coronavirus-Pandemie und die US-Wahlen haben laut Twitter zu Neuanmeldungen geführt, während Änderungen zur Bekämpfung von Falschinformationen kaum negative Einflüsse hatten. Twitter stand in den vergangenen vier Jahren vor allem durch den inzwischen abgewählten Präsidenten und Dauer-Twitterer Donald Trump immer wieder in den Schlagzeilen - zuletzt nach dessen lebenslanger Sperre.
Um Nutzer aber dennoch weiter bei Laune zu halten, bietet Twitter einige Neuerungen wie Fleets an - Kurznachrichten, die wieder verschwinden - und testet auch eine Audio-App, die dem populären Format Clubhouse ähnelt.
Neueinstellungen und Investitionen
Vor allem wegen Neueinstellungen und Investitionen würden die Kosten im laufenden Jahr allerdings um ein Viertel oder mehr steigen, kündigte Twitter zudem an. Die Erlöse sollen aber stärker als die Kosten zulegen, hiess es weiter. Für das laufende Quartal werden Umsätze in Höhe von 940 Millionen bis 1,04 Milliarden Dollar erwartet.
(sda/gku)