Nestlé will angesichts der hohen Preise bei möglichen Zukäufen Vorsicht walten lassen. «Wir müssen sorgsam sein, denn die Preise sind sehr hoch», sagte Finanzchef Francois-Xavier Roger am Dienstag auf einer Konferenz.

Deshalb habe Nestle bei der zum Verkauf stehenden Getränkemarke Horlicks von GlaxoSmithKline nicht zugeschlagen. Sie ging letztlich für 3,8 Milliarden Dollar an den Konkurrenten Unilever. Der Bereich hätte zwar gut zu Nestlé gepasst, sei aber zu teuer gewesen, sagte Roger.

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Nestlé will das Geschäft vor allem in Wachstumsbereichen vorantreiben. Dafür hatte Firmenchef Mark Schneider Milliarden in Übernahmen investiert - etwa in ein Lizenzabkommen mit Starbucks, eine US-Kaffeehauskette mit der Marke Blue Bottle oder das Geschäft mit Gesundheitsprodukten und Vitaminpräparaten.

Im laufenden Jahr dürften sich die Zu- und Verkäufe des Konzerns in etwa auf ein Volumen von zwölf Milliarden Franken belaufen - inklusive bereits angekündigter Transaktionen, sagte Roger. Nestlé hatte vor einigen Monaten den Verkauf seines Hautpflege-Geschäfts für rund zehn Milliarden Franken an Finanzinvestoren angekündigt.

Mit der Übernahme von Blue Bottle in den USA habe Nestle zusätzliche Expertise eingekauft. «Wir wollten nicht unbedingt gross in das Geschäft mit Coffee-Shops einsteigen, aber es hat Sinn für uns gemacht, mit Blue Bottle einen Test im Super-Premiumgeschäft zu machen. Es ist interessant für uns zu verstehen, was in diesem Bereich vor sich geht, in dem der Service im Vordergrund steht, während wir uns auf die Produkte konzentrieren», sagte er.

(awp/mlo)