Die geplanten Strafmaßnahmen könnten die finalen Arbeiten erschweren, teilt das Präsidialamt in Moskau mit. Russland und seine Partner in Europa wollten die Erdgas-Förderleitung Nord Stream 2 aber zu Ende bauen.
Die US-Regierung bereitet Insidern zufolge neue Sanktionen wegen der Pipeline vor. Die Maßnahmen könnten "in sehr naher Zukunft" eingeleitet werden, sagten drei hochrangige US-Regierungsvertreter am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Gegen wen sich die Sanktionen richten sollen, blieb zunächst offen.
Kritik an Abhängigkeit Europas
Regierungen oder bestimmte Regierungsvertreter seien jedoch nicht das Ziel, hieß es. In diesem Monat wurde die Verlegung von Pipeline-Rohren für Nord Stream 2 in deutschem Gebiet der Ostsee wieder aufgenommen. Ab dem 15. Januar soll in dänischen Gewässern gearbeitet werden.
Den USA ist die etwa zu 90 Prozent fertiggestellte Leitung ein Dorn im Auge. Die Regierung von Präsident Donald Trump wie auch Kongressabgeordnete beider Parteien beklagen, dass sich die Europäer von russischem Erdgas abhängig machen.
Eigeninteresse der USA
Auch der designierte Präsident Joe Biden hat in der Vergangenheit das Projekt kritisiert. Gleichzeitig wollen die USA eigenes Erdgas nach Europa verkaufen. Zuletzt forderte die geschäftsführende US-Botschafterin, Robin Quinville, von der Bundesregierung ein Moratorium. Deutschland hat wiederholt Drohungen der USA mit Sanktionen gegen den Bau der Leitung zurückgewiesen.
Nord Stream 2 ist die zweite Ostsee-Pipeline zwischen Russland und Deutschland und soll russisches Erdgas nach Westeuropa bringen. Hinter dem Projekt steht der russische Staatskonzern Gazprom, der die Hälfte der geplanten Gesamtkosten stemmen soll. Die andere Hälfte finanzieren die europäische Energieunternehmen Wintershall Dea, OMV, Uniper, Royal Dutch Shell und Engie. (Reuters)