Die Ökonomen der Credit Suisse erwarten trotz der zweiten Pandemiewelle und den verschärften Massnahmen des Bundes 2021 weiterhin ein klares Wirtschaftwachstum. Der wirtschaftliche Schaden der zweiten Welle werde deutlich geringer sein als derjenige der ersten Welle. Die Wirtschaft werde sich im Verlauf dieses Jahres erholen.

Die CS-Experten bleiben insgesamt bei ihrer Einschätzung, wonach das Schweizer Bruttoinlandprodukt (BIP) im laufenden Jahr um rund 3,5 Prozent wachsen wird, wie einer am Donnerstag veröffentlichten Studie zu entnehmen ist.

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Im «Pandemie-Jahr» 2020 hatte sich das Schweizer BIP gemäss den CS-Schätzungen noch um 3,2 Prozent zurückgebildet.

Ende der Pandemie absehbar

Dank der nun verfügbaren Corona-Impfung sei ein Ende der Pandemie in Sicht. Zudem habe die Wirtschaft gelernt, mit den Einschränkungen umzugehen, begründen die CS Ökonomen ihre Zuversicht. Die vergleichsweise optimistische Prognose werde aber nur eintreffen, wenn es gelinge, die Fallzahlen mit den ergriffenen Massnahmen zu stabilisieren oder zu senken. Entscheidend sei zudem eine hohe Impfbereitschaft in der Bevölkerung.

Die neuen Lockdown-Massnahmen seien trotz der erneuten Verschärfung deutlich weniger einschneidend als in der ersten Welle, so die CS. So seien während des Lockdowns im Frühling 2020 ein Drittel aller Güter und Dienstleistungen für die Konsumenten nicht oder nur stark erschwert erhältlich oder zugänglich gewesen – derzeit seien es nur rund 15 Prozent.

Zudem seien die Schulen offen und die Kinderbetreuung gewährleistet. Nachholkäufe würden zudem die Auswirkungen auf den von den neusten Einschränkungen stark betroffenen Non-Food-Detailhandel abfedern.

Unternehmen halten ihre Mitarbeiter

Dank der Impfung sei auch ein Ende des Ausnahmezustands abzusehen. Diese Wissen um die «Endlichkeit der Krise» lasse erwarten, dass es in den kommenden Monaten nicht zu einer starken Entlassungswelle kommen werde, glauben die Ökonomen.

Selbst diejenigen Unternehmen, die vorübergehend schliessen müssen, hielten ihre Angestellten möglichst in Kurzarbeit. Entscheidend sei, dass die Unternehmen bis dahin ihre Fixkosten tragen könnten, was angesichts der vorgesehenen staatlichen Unterstützungsprogramme aber realistisch sei.

Auch wenn sich der der Aufschwung mit dem neuen Lockdown nochmals verzögere, erwarten die CS-Experten eine BIP-Entwicklung, die einem «schiefen V» gleicht. Derzeit und wohl bis Ende des ersten Quartals 2021 befinde man sich im «schiefen beziehungsweise sogar leicht sinkenden Teil der Erholung», heisst es.

(awp/me)