Die Ölpreise sind am Mittwoch gestiegen und haben damit an die deutlichen Gewinne vom Vortag angeknüpft. Bis zum Mittag bauten die Notierungen die leichten Gewinne aus dem frühen Handel aus. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 71,10 US-Dollar. Das waren 85 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 70 Cent auf 68,42 Dollar.
Unterstützung erhalten die Ölpreise von der zuversichtlichen Bewertung der Nachfrageperspektiven durch den Ölverbund Opec+. Dennoch bleiben die Rohölproduzenten vorsichtig mit Blick auf ihre mittelfristige Ausrichtung. Zwar bestätigte der Verbund während eines Treffens am Dienstag eine geplante Produktionssteigerung ab Juli. Für den weiteren Jahresverlauf wurde jedoch kein Kurs bekanntgegeben.
Fördermenge schrittweise ausgeweitet
Nach Einschätzung des Rohstoffexperten Eugen Weinberg von der Commerzbank hat die Opec+ mit der schrittweisen Ausweitung der Fördermenge seit Mai etwa 2,1 Millionen Barrel pro Tag mehr Rohöl zu Tage gefördert. «Der Markt dürfte diese Menge problemlos absorbieren», sagte Weinberg. Da beim Treffen der Opec+ nicht über die Fördermenge nach Juli gesprochen wurde, dürfte dieses Thema auf der nächsten Sitzung in einem Monat diskutiert werden.
Darüber hinaus haben die Anleger am Ölmarkt weiter die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm im Blick. Nur im Fall einer Einigung kann das Opec-Land Iran auf weniger Sanktionen und mehr Ölausfuhren hoffen.
(awp/gku)