Google will Datensammeln über sogenanntes Cookie-Tracking abschaffen. Wenn die bestehende Technologie seines Browsers Chrome künftig auslaufe, werde man zudem keine alternativen Tools bauen oder verwenden, um den Internet-Verkehr von Nutzern zu verfolgen, teilte der US-Suchmaschinenbetreiber am Mittwoch in einem Blogeintrag mit.

Der Schritt dürfte die Art und Weise, wie Online-Werbung funktioniert, nachhaltig ändern. Google hatte bereits Anfang 2020 angekündigt, die Cookies von Drittanbietern, die seit Jahrzehnten Online-Werbung ermöglichen, abzuschaffen, um zunehmende Datenschutzstandards in Europa und den USA zu erfüllen.

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Datenschützer kritisieren seit Jahren, dass Technologieunternehmen, darunter auch Google, Cookies verwenden, um Datensätze über das Surfen auf Websites zu sammeln, die ihnen nicht gehören. Damit können sie Profile über die Interessen der Nutzer erstellen und personalisierte Werbung schalten. Cookies werden auf dem Online-Gerät des Verbrauchers gespeichert und enthalten Informationen über die besuchten Websites oder seinen Standort.

Andere Möglichkeiten für Werbung

Jetzt verspricht Google, keine andere Technologie zu verwenden, um Cookies zu ersetzen, oder Funktionen in Chrome einzubauen, um sich selbst Zugang zu diesen Daten zu verschaffen. Dennoch testet der US-Technologieriese weiter Möglichkeiten für Unternehmen, Werbung an grosse Gruppen von anonymen Nutzern mit gemeinsamen Interessen zu richten.

«Um das Internet offen und zugänglich für alle zu halten, müssen wir alle mehr für den Schutz der Privatsphäre tun - und das bedeutet nicht nur ein Ende der Cookies von Drittanbietern, sondern auch jeglicher Technologie, die dazu verwendet wird, einzelne Personen zu verfolgen, während sie im Internet surfen», erklärte Google-Manager David Temkin

(reuters/mlo)