Das Interesse dürfte auch dieses Mal gross sein. Eine erste Version der «Crypto-Stamp» hatte die österreichische Post bereits vor gut zwei Jahren herausgegeben. Die kreative PR-Aktion fand grossen Anklang, und schon bald wurden die Marken auf verschiedenen Handelsplätzen zu deutlich höheren Preisen verkauft.
Dritte Version mit NFC-Chip
Die aktuelle Version der Sonderbriefmarke zeigt einen Wal und damit wird erneut ein in der Kryptowelt weit verbreitetes Sujet aufgegriffen. So werden in der Szene Personen oder Einheiten als «Whales» bezeichnet, die mehr als 10'000 Bitcoins auf ihrer Wallet halten und damit über das Potenzial verfügen, den Preis der Leit-Kryptowährung zu bewegen.
Die Österreichische Post gibt die «Crypto Stamp» auch dieses Mal in Form einer Scheckkarte heraus, auf der neben der physischen Briefmarke mit einem Nennwert von 9,90 Euro ein QR-Code aufgedruckt ist, der das digitale Abbild auf der Blockchain sichtbar macht. Zusätzlich wird in der Version 3.0 auch ein NFC-Chip integriert, mit dem die Echtheit der Marke überprüft werden kann.
Verschiedene Farben
Um die Sammel-Leidenschaft anzukurbeln, wird der digitale Zwilling der Briefmarke in fünf verschiedenen Farbversionen herausgegeben. Von den insgesamt auf 100'000 Exemplare limitierten Serie ist Schwarz mit 52'333 Ausgaben am häufigsten und Rot mit 1000 Stück am seltensten. Die Farbgebung erfolgt laut Post nach Zufallsprinzip und die Käufer wissen im Vorfeld nicht, welche digitale Version sie erwerben.
Technisch gesehen werden die digitalen «Crypto Stamps» im ERC721-Standard auf der Ethereum-Blockchain gespeichert. Um hohe Gebühren bei der Übertragung zu vermeiden, setzt die Post dieses Mal aber auf die Side-Chain "xDai" und den ERC20-Token Dai, der im Wert an den US-Dollar gebunden ist.
Bald auch in der Schweiz?
In der Schweiz wird die Aktion im östlichen Nachbarland gespannt verfolgt. «Die Österreichische Post hat gezeigt, dass sie das Traditionelle mit neuer Technologie verbinden kann», so ein Sprecher der Schweizerischen Post gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.
Auch hierzulande stiessen Sonderbriefmarken, die vier Mal pro Jahr veröffentlicht werden, bei Sammlern auf oft auf «grosses Interesse». Ob sich zu diesen Sonderanfertigungen bald auch eine Krypto-Briefmarke "made in Switzerland" gesellen wird, sei aber zur Zeit noch nicht entschieden. Dies wäre sicher eine Gelegenheit, den Adressaten-Kreis der traditionellen Philatelisten um ein technikaffines Publikum zu erweitern.
(awp/tdr)