Die EZB will ihr neues Abwicklungssystem für blitzschnelle Zahlungen auf Tauglichkeit für Geldtransfers mit unterschiedlichen Währungen prüfen. Die Untersuchung erfolge zusammen mit der Schwedischen Notenbank, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag mit. Dabei geht es um Überweisungen von Geld in einer Währung zwischen Schweden und der Euro-Zone, die sofort in die andere Währung umgewandelt werden.
Ein Beispiel wäre etwa, wenn ein Kunde in Schweden an einen Einzelhändler im Euro-Raum eine bestimmte Summe in Kronen überweist, die dann in Sekundenschnelle bei diesem in Euro umgerechnet ankommt. Gleiches soll umgekehrt auch für Kunden in der Währungsgemeinschaft gelten. Andere Länder mit anderen Währungen könnten laut EZB auch von dem System profitieren.
Dominanz für Visa und Mastercard
Die «Target Instant Payment Settlement» genannte Technologie - kurz: «TIPS» – ermöglicht es Firmen und Privatkunden, über ihre Bank rund um die Uhr innerhalb von wenigen Sekunden Gelder an den jeweiligen Empfänger zu transferieren. Bislang gestattet es die Abwicklung von Überweisungen in Euro. Es ist aber laut EZB auch bei anderen Währungen einsetzbar. Die Abwicklung von Zahlungen in schwedischen Kronen soll ab Mai 2022 starten.
Europa soll mit TIPS im Zahlungsverkehr unabhängiger von ausländischen Anbietern werden. Die EU-Kommission hatte sich für das System in die Bresche geworfen. Denn seit langem schon dominieren beispielsweise bei Kartenzahlungen die US-Unternehmen Visa und Mastercard den Markt in Europa. Bei digitalen Bezahllösungen schreiten zudem die US-Technologiekonzerne wie Google, Facebook oder Apple mit ihren Lösungen immer weiter voran. Auch chinesische Anbieter wie Alibaba drängen auf den Markt.
(reuters/me)