Der Pharmakonzern Sanofi dürfte nach den Worten von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bald bei der Corona-Impfallianz wichtiger EU-Länder mitziehen.

Er erwarte eine Vereinbarung mit Sanofi in den kommenden Tagen oder Wochen, sagte der 42-Jährige am Dienstag in einem Sanofi-Werk in Marcy-L'Étoile bei Lyon. Der Staatschef setzt sich bereits seit längerem dafür ein, dass ein künftiger Corona-Impfstoff allen zur Verfügung gestellt wird.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande hatten bereits mit dem Hersteller AstraZeneca einen Vertrag über mindestens 300 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus geschlossen. Die Entwicklung eines Impfstoffs könnte im günstigen Fall schon Ende des Jahres abgeschlossen sein, hatte es am vergangenen Wochenende aus dem Berliner Bundesgesundheitsministerium geheissen. Profitieren sollen demnach alle EU-Staaten, die dabei sein wollen. «Dieses Europa der Gesundheit (...) konkretisiert sich», sagte Macron.

Sanofi kündigte an, 610 Millionen Euro für die Impfstoffforschung und -produktion im Land zu investieren. Dabei sei auch eine neue Fabrik geplant. «Das Herz von Sanofi schlägt in Frankreich», erklärte Generaldirektor Paul Hudson. Macron stellte eine Regierungsinitiative «von diesem Donnerstag an» in Aussicht, um die Produktion von Medikamenten und Gesundheitsbedarf zurück zu holen. Die Corona-Krise habe gezeigt, dass gängige Medikamente nicht mehr in Frankreich oder in Europa produziert würden.

(sda/tdr)