Kürzlich flatterte Postfinance-Kunden eine unerwartete Mitteilung ins Haus. Das Finanzinstitut teilte mit, dass künftig alle passiv verwalteten Fonds der Säule 3a in aktiv verwaltete Fonds umgewandelt werden. Kurz zur Erklärung: Bei aktiv verwalteten Fonds kauft und verkauft ein Fondsmanager Aktien, was in der Regel wesentlich teurer ist als ein passiver Fonds. Dieser bildet eins zu eins einen bestimmten Index ab, wofür es keinen Fondsmanager benötigt. Ein gutes Geschäft also für die Postfinance, ein schlechtes für Kunden. Noch mehr jedoch fällt ins Gewicht, dass aktiv verwaltete Fonds generell schlechter abschneiden als passive. Eine Erkenntnis, die von zahlreichen internationalen Studien bestätigt wurde. Auch eine 3a-Fonds-Auswertung der «Handelszeitung» über schweizerische 3a-Fonds-Anbieter kommt zu diesem Fazit.
Die Studie wird halbjährlich von der Universität Freiburg im Auftrag der «Handelszeitung» erstellt. Sie zeigt, dass aktiv gemanagte Fonds zwar über eine kürzere Periode den Index zu schlagen vermögen. Über einen längeren Zeitraum jedoch nicht. So schafften es von den 142 untersuchten Fonds im vergangenen Jahr nur eine Handvoll, eine Outperformance zu liefern. Über eine Periode von drei beziehungsweise fünf Jahren vermochte kein einziger Fonds den Markt zu schlagen. Kein Wunder also, dass Indexfonds beliebt sind und seit Jahren massiv Neugelder anziehen. Seit Anfang der nuller Jahre gibt es in der Schweiz Indexfonds zu kaufen. Zu Beginn sträubten sich die grossen Finanzinstitute, diese in ihr Angebot aufzunehmen. Mittlerweile gibt es so gut wie überall Indexfonds. Dass nun die Postfinance die Zeit zurückdreht, ist schlichtweg ein No-Go.