«Nachdem Jörg Bucherer in Ermangelung direkter Nachkommen die Entscheidung gefällt hatte, sein Unternehmen zu veräussern, hat Rolex beschlossen, den bislang eigenständigen Uhrenfachhändler zu übernehmen», hiess es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung von Rolex. Die Marke Bucherer werde weiterhin eigenständig agieren und ihren Namen behalten.

Bucherer verkauft den Angaben zufolge seit über 90 Jahren in seinen Filialen Uhren von Rolex. Aktuell würden Rolex-Uhren in 53 Geschäften von Bucherer angeboten, in 48 Geschäften zudem die Uhren der Rolex-Marke Tudor. Bucherer sei ausserdem offizielles Service-Zentrum für beide Marken.

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Laut der Mitteilung betreibt Bucherer Schmuck- und Uhrengeschäfte in der Schweiz, den USA, Grossbritannien, Deutschland, Frankreich, Dänemark und Österreich. Die Rolex Gruppe sei «überzeugt, dass diese Übernahme die beste Lösung sowohl für die eigenen Marken, als auch für das gesamte Uhren- und Schmucksortiment der anderen Partnermarken sowie für alle Beschäftigten der Bucherer-Gruppe ist», heisst es. Wirksam wird der Verkauf allerdings erst, wenn die Wettbewerbskommission dem Deal grünes Licht gibt.

Mit der Übernahme wolle Rolex die «enge, seit 2024 bestehende Partnerschaft» zwischen den beiden Unternehmen fortsetzen, heisst es. Der Verkäufer Jörg Bucherer sei «der letzte Geschäftsmann, der Rolex-Gründer Hans Wilsdorf persönlich gekannt und mit ihm zusammenarbeitet hat». Nach der Übernahme bleibe er Ehrenpräsident der Bucherer-Gruppe.

Rolex als Branchenschwergewicht

Der Westschweizer Uhrenkonzern Rolex ist ein Schwergewicht der Branche. Das Unternehmen hat laut eigenen Angaben heute weltweit 14'000 Mitarbeiter, davon 9000 in der Schweiz. Hierzulande werden die Armbanduhren von Rolex an vier Standorten entworfen, gefertigt, zusammengebaut und getestet. Die Fertigung findet am Hauptsitz in Genf, in Plan-les-Ouates, in Chêne-Bourg und in Biel statt.

Rolex ist in circa 100 Ländern auf der ganzen Welt vertreten mit über 30 Niederlassungen, einem grossen Netz offizieller Fachhändler und rund 900 Servicezentren bei den offiziellen Fachhändlern der Marke oder in regionalen Niederlassungen eingerichtete Uhrmacherwerkstätten. Zu den Geschäftszahlen schweigt sich der Westschweizer Luxusuhrenhersteller aus.

Seit 2015 steht Jean-Frédéric Dufour als CEO an der Konzernspitze. Er ist der sechste Konzernchef seit der Gründung von Rolex während des Ersten Weltkriegs durch den Deutschen Hans Wilsdorf.