Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben einem Insider zufolge ihren Streit um die Ölförderung beigelegt. Der Kompromiss beinhalte eine höhere Grundförder-Quote für die Emirate, die als Basis für die Produktionsdrosselung diene, sagte am Mittwoch eine mit der Angelegenheit vertraute Person aus der «Opec+», zu der neben den Mitgliedern des Exportkartells weitere Förderländer wie Russland gehören.
Das VAE-Energieministerium dementierte allerdings. «Die Verhandlungen und Konsultationen zwischen den beteiligten Parteien gehen weiter.»
Die Einigung bedeute, dass der aktuelle Vertrag zur Förderbremse bis Ende 2022 verlängert werde, sagte der Opec+-Insider weiter. Einen neuen Termin für ein Treffen, bei dem über eine allmähliche Anhebung der Fördermengen verhandelt werde, gebe es aber noch nicht.
Angebotsengpass oder Preiskrieg?
Anfang des Monats waren Gespräche über eine Lockerung der Förderbremse gescheitert. Börsianer rätselten anschließend, ob dadurch die bisherigen Quoten in Kraft blieben und wegen der steigenden Nachfrage ein Angebotsengpass drohe oder ob es zu einer Ölschwemme und einem Preiskampf kommen werde.
Unterdessen ging der Ölpreis auf Berg- und Talfahrt. Als Reaktion auf die Reuters-Meldung zum Kompromiss rutschte er zunächst tiefer ins Minus, um dann zeitweise ins Plus zu drehen.
Das VAE-Dementi verstärkte den Verkaufsdruck wieder. Die Sorte Brent aus der Nordsee und die US-Sorte WTI notierten zuletzt jeweils etwa ein halbes Prozent im Minus bei 76,16 beziehungsweise 74,75 Dollar je Barrel (159 Liter).
(reuters/ske)