Vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate haben vom Iran unterstützte Kräfte nach Angaben aus Sicherheitskreisen einen Öltanker gekapert. Zwei der Insider gaben am Dienstag an, der Tanker «Asphalt Princess» sei besetzt worden. Die Revolutionsgarden im Iran erklärten nach einem Bericht des Staatsfernsehens, weder iranische Kräfte noch Verbündete seien an einem Angriff auf ein Schiff beteiligt gewesen. Der Vorfall sei ein Vorwand für feindliche Aktionen gegen den Iran.

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Die britische Seeschifffahrts-Aufsicht UKMTO erklärte, rund 60 Seemeilen vor der Küste des Emirats Fudschaira sei es zu einem «potenziellen Überfall» gekommen. Weitere Details nannte die Organisation zunächst nicht. Die UKMTO hatte in einer ersten Warnung Schiffe in dem Gebiet zu äusserster Vorsicht aufgerufen und offengelassen, wie viele Schiffe in den Vorfall verwickelt sein könnten. Aus Refinitiv-Schiffverfolgungsdaten vom Dienstagnachmittag geht allerdings hervor, dass mindestens fünf Schiffe ein automatisches Status-Signal gesendet haben, laut dem sie aufgrund aussergewöhnlicher Umstände manövrierunfähig sein sollen. Reuters konnte zunächst keine der Angaben bestätigen.

Nadelöhr für die weltweite Ölversorgung

Das US-Aussenministerium zeigte sich in einer ersten Stellungnahme besorgt. Es sei allerdings zu früh, um die Lage zu beurteilen. Ein Sprecher des britischen Aussenministeriums erklärte, man arbeite mit Hochdruck an der Aufklärung eines Zwischenfalls mit einem Schiff vor der Küste der Arabischen Emirate. Saudi Arabiens Aussenminister warf dem Iran mit Blick auf den Vorfall vor, in einer «negativen Weise» in der Region zu agieren.

Das Seegebiet, in dem der Tanker gekapert worden sein soll, befindet sich unmittelbar vor der Strasse von Hormus, eine Meerenge, die den Persischen Golf mit dem Golf von Oman verbindet. Sie stellt ein Nadelöhr für die weltweite Ölversorgung dar. Rund ein Fünftel der weltweiten Öltransporte müssen die Meerenge passieren.

Die Lage in der Region ist nach einem Angriff auf einen Öltanker eines israelischen Betreibers angespannt. Iran steht im Verdacht, hinter den Angriff zu stecken. Die Regierung in Teheran weist die Vorwürfe zurück. Israel hat mit Konsequenzen gedroht.

(reuters/gku)