Schweizer Behörden verlangen immer häufiger, dass der Internetkonzern Google ihnen persönliche Informationen über seine Nutzer verrät. Das geht aus dem neusten «Transparency Report» des US-Unternehmens hervor, wie der «SonntagsBlick» berichtet.
Demnach haben Strafverfolger des Bundes und der Kantone Google im vergangenen Jahr mehr als tausend Mal darum gebeten, Daten von Schweizer Nutzern herauszurücken – so oft wie nie zuvor. Insgesamt waren von den Ermittlungsmassnahmen knapp 1800 Accounts betroffen, vor allem Gmail- und Youtube-Konten.
Jedes fünfte Gesuch abgewiesen
Bei jedem fünften Gesuch verweigerte der Google-Rechtsdienst den Schweizer Behörden allerdings die Auskunft. Gründe dafür können fehlende rechtliche Grundlagen sein, aber auch ungenügend begründete Gesuche.
Andrea Hohendahl, Sprecher des Bundesamts für Polizei (Fedpol), sagt gegenüber dem «SonntagsBlick»: «Anfragen bei Providern erfolgen, wenn Benutzerdaten benötigt werden, um einen Fall zu klären.» Beispielsweise dann, wenn der Täter unbekannt sei, aber eine E-Mail-Adresse vorliege. Rund 80 Prozent der Fedpol-Anfragen im Jahr 2019 betrafen Fälle von Kinderpornografie und Betrug.
(gku)