Insgesamt erhöhten die 46 zum Giesserei-Verband (GVS) zählenden Unternehmen 2022 das Produktionsvolumen um 5,8 Prozent auf gut 41'000 Tonnen, wie es in einer Mitteilung des GVS vom Dienstag heisst. Beim Eisenguss war das Wachstum mit 6,9 Prozent dabei etwas höher als beim Leichtmetallguss (+5,4%). Was die Absatzbranchen angehe, habe die Autoindustrie für den grössten Zuwachs gesorgt - nicht zuletzt dank der hohen Nachfrage nach Elektroautos.
Im Verlauf des Jahres hätten die Herausforderungen jedoch zugenommen, schreibt der Verband. Aufträge seien immer kurzfristiger vergeben worden. Und wegen des Fachkräftemangels hätten mancherorts gegen Jahresende die Auftragsbestände nicht vollständig abgearbeitet werden können. Somit sei das budgetierte Wachstum nicht überall realisiert worden. Die gestiegenen Energiekosten und Materialteuerungen haben zudem laut den Angaben die Margen und Ergebnisse der Giessereien beeinträchtigt.
Abschwächung voraus
Der Blick nach vorn sei deshalb schwierig. Kurzfristig stimme die anhaltend gute Auftragslage zuversichtlich. Es zeichne sich jedoch eine konjunkturelle Abschwächung ab, weshalb sich die Branche auf "sprunghafte, stark schwankende Bestellungseingänge" einstelle.
Sorgen machen der Branche weiterhin die gestiegenen Material- und Energiepreise. Die Giessereien hoffen, dass die Kunden in diesem Zusammenhang nicht nur an den Kosten schrauben. Teilen der europäischen Giesserei-Industrie drohe nämlich das Aus, wenn die Fahrzeug- und Maschinenbauhersteller ihre Preise nicht anheben und Kostensteigerungen kompensieren würden, schreibt der Verband.