Das Institut BAK Economics hat seine Vorhersage für das laufende Jahr massiv gesenkt. Es erwartet nun eine Schrumpfung des Bruttoinlandprodukts um 2,5 Prozent. Bisher war es von einem Wachstum von 1,3 Prozent ausgegangen.

Deutlich pessimistischer geworden sind auch die Ökonomen der Grossbank UBS, die noch vor knapp zwei Wochen ein Wachstum von 0,7 Prozent vorhergesagt hatten. Sie erwarten nun im laufenden Jahr im besten Fall einen BIP-Rückgang von 1,3 Prozent, halten aber eine Schrumpfung um bis zu 3 Prozent für noch realistischer.

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Zuvor hatten schon andere Institute ihre Prognosen gekappt. So hatten bereits die Ökonomen des Bundes, der Nationalbank, der Credit Suisse und von Raiffeisen für 2020 ein rückläufiges Wachstum in Aussicht gestellt.

Lage ändert sich dauernd

Wie schon alle anderen Institute betonen auch BAK Economics und die UBS die hohe Unsicherheit der Vorhersage: «Wir sind uns bewusst, dass sich die Lage in zwei Wochen ganz anders präsentieren kann», schreiben etwa die UBS-Experten.

Sicher sind sie sich aber vorderhand, dass die Pandemie zu einem starken Einbruch des Schweizer Wachstums im ersten Halbjahr führen wird. Entscheidend für die Prognose sei dann, wann die Corona-Massnahmen wieder aufgehoben werden.

Bei BAK Economics ist wegen der Schutzmassnahmen zur Eindämmung der Pandemie von einer «Vollbremsung» die Rede. Eine schwere Rezession sei daher nicht mehr zu vermeiden.

Hoffnung für 2021

BAK Economics und UBS erwarten aber beide, dass sich die Wirtschaft nach der Pandemie rasch erholen wird. Die UBS geht für 2021 von einer Wachstumsrate von 2,0 bis 2,2 Prozent aus, BAK Economics sogar von 4,3 Prozent.

Entscheidend für eine Erholung sei jedoch, so die UBS-Ökonomen, dass es weder zu einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit noch zu einer Pleitewelle kommt. In einem solchen Fall wäre die Erholung gefährdet, was zu einer länger andauernden Wirtschaftskrise führen könnte.

145 Milliarden «vorhanden»

Eine solche Krise verhindern könne «eine starke Reaktion» der Fiskalpolitik, so die Experten der Grossbank. Laut ihren Berechnungen liege dabei eine Erhöhung der Schuldenquote um 20 Prozent oder 145 Milliarden Franken drin, ohne dass eine Bonitätseinbusse (AAA-Status) in Kauf genommen werden müsste.

(awp/tdr)