Sie stellt sich einer Umfrage zufolge klar hinter Massnahmen des Bundes. So halten 76 Prozent der Befragten das Verbot für Grossveranstaltungen für angemessen.
Das geht aus einer Umfrage des Forschungsinstituts Link hervor, die der «SonntagsBlick» publiziert hat. Die Befragung wurde vom 3. bis 6. März bei 1074 Personen aus der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin durchgeführt.
Demnach fühlten sich Zweidrittel vom Virus nicht oder nur gering bedroht. 24 Prozent stuften die Corona-Gefahr als mittelhoch ein, acht Prozent als hoch. Die Werte blieben stabil, sie veränderten sich im Vergleich zur Vorwoche kaum.
Jeder Vierte spricht sich in der Studie für eine Schliessung der Grenzen zu Italien aus. Das Land ist neben China, Südkorea und dem Iran am stärksten vom Virus betroffen. Der Bundesrat wie auch die europäischen Gesundheitsminister haben sich bisher wegen der weitreichenden Folgen gegen Grenzschliessungen ausgesprochen.
Ausreichend informiert
Das Krisenmanagement des Bundesrates bewertete ein Grossteil der Befragten als gut. 86 Prozent fühlten sich vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) ausreichend über das Virus informiert.
Die Bevölkerung befolgt der Umfrage zufolge die vom Bund empfohlenen Präventionsmassnahmen weitgehend. Häufiges Händewaschen gehörte für 93 Prozent der Befragten dazu, 76 Prozent vermieden es, Hände zu schütteln und mehr als die Hälfte verzichtete vorläufig auf Auslandsreisen. Nicht viel hielten die Befragten hingegen von Mundschützen. Nicht einmal jeder Zehnte erwog, einen solchen zu tragen.
Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz rasant aus. Wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Samstagmittag meldete, gab es bisher 228 bestätigte Ansteckungen. Bei weiteren 36 Fällen lag ein erstes positives Resultat vor, die Bestätigung durch das Referenzlabor in Genf stand noch aus. Werden sie bestätigt, ergibt dies 264 Fälle. Am Freitag lag die Zahl der Fälle noch bei 210.
In der Schweiz starb bislang eine Person an der durch das Virus Sars-CoV-2 ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Es handelt sich um eine 74-jährige Frau aus dem Kanton Waadt, die sich vermutlich in Italien angesteckt hatte. Sie litt an einer chronischen Erkrankung und starb letzte Woche im Spital unerwartet rasch.