Das Kredithandbuch Schweiz 2021 der Credit Suisse, das am Donnerstag veröffentlicht wurde, untersucht die Kreditwürdigkeit der grössten Schweizer Anleihenemittenten und der wichtigsten Akteure am Schweizer-Franken-Kapitalmarkt.
Bereits zu Beginn der Pandemie hätten die meisten der untersuchten Unternehmen ihre Betriebskosten markant senken können, so die CS-Analysten. Angesichts des Ausmasses der Umsatzeinbussen hätten viele Firmen die Kurzarbeitsangebote vom Bund genutzt und in Erwartung einer nur langsamen Erholung und eines veränderten Marktumfelds langfristige Effizienzprogramme initiiert oder beschleunigt.
Investitionen und Dividenden
Weitere Massnahmen zur Sicherung von Liquidität und Bilanz seien zudem die Reduktion oder Verschiebung von Investitionen gewesen. Dies dürfte allerdings eine eher kurzfristige Massnahme sein. Letztendlich müssten die Unternehmen schliesslich wieder investieren, um mit den Trends und dem Wettbewerb Schritt zu halten und ihre Innovationskraft, die langfristige Rentabilität und den Shareholder Value zu sichern, heisst es im Kredithandbuch.
Eine weitere Massnahme zur Liquiditätssicherung ist die Streichung oder zumindest die Reduzierung der Dividenden. Viele Unternehmen hätten angesichts der aussergewöhnlichen Umstände auch im Jahr 2020 davon Gebrauch gemacht, obwohl dies die letzte Option zur Wahrung von Barmitteln bleibe. Einige Unternehmen hätten zudem Backup-Kreditlinien oder Anleihen zur Sicherung der Liquidität eingerichtet, wobei allerdings die meisten ungenutzt geblieben seien.
Dank all dieser Massnahmen jedenfalls, so die CS-Analysten, sei es den untersuchten Unternehmen grösstenteils gelungen, den bereinigten Nettoverschuldungsgrad stabil zu halten.
Acht Rating-Massnahmen
Seit der Veröffentlichung des letzten Kredithandbuchs vor einem Jahr gab es drei positive und fünf negative Rating-Massnahmen. So wurde das Kreditrating von Repower um eine Stufe angehoben und die Ausblicke für die Ratings von Bell und Sika wurden von "Negativ" auf "Stabil" geändert. Dagegen haben die CS-Analysten die Ratings von ABB, Implenia, Flughafen Zürich, Genève Aéroport und Aryzta um jeweils eine Stufe herabgestuft.
Die Kreditqualität der Schweizer Unternehmen im gesamten Anlageuniversum sei jedoch weiterhin sehr solide - dies werde durch die Tatsache unterstrichen, dass nur wenige Titel mit einem Rating unterhalb von Investment Grade bewertet würden.
(awp/tdr)