Der ehemalige Aussenminister Deutschlands, Sigmar Gabriel, ist überzeugt, dass der Umgang mit China kompliziert wird. Im Vordergrund stehen eine harte Konfrontation, etwa bei Menschenrechten oder der Taiwan-Frage. Dann gehe es um harten Wettbewerb in der Wirtschaft und schliesslich um Kooperation in Fragen wie Pandemiebekämpfung oder der Non-Proliferation von Atomwaffen. «Wir müssen diese drei Konfliktfelder in Balance bringen», fordert Gabriel.

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Das gelte besonders für Europa. Denn die USA unter Joe Biden und China unter Xi Jinping seien nach ihrem Gipfel Anfang November auf einen pragmatischen Kurs eingeschwenkt; trotz harter Konfrontation auf Feldern wie Nachhaltigkeit zu kooperieren, wie sich bereits am UN-Klima-Gipfel in Glasgow abzeichnete. Von einer gemeinsamen Strategie gegenüber China sei indes Europa noch weit entfernt. «Europa muss zulegen», meint Gabriel. Das gelte bei der Einigkeit in der Aussenpolitik, aber auch beim Ausspielen des ökonomischen Gewichts des Binnenmarkts. Spannend hält Gabriel die Forderung von Emanuel Macron nach einem europäischen Sicherheitsrat, und zwar mit der Präsenz von Nicht-EU-Mitglied Grossbritannien. Die EU drohe, wenn sie sich nicht kraftvoll einbringe, aufpassen, dass sie abgehängt werde.