Der neuerliche Zinsschritt der amerikanischen Notenbank belastet das Börsensentiment global, auch wenn er in diesem Ausmass erwartet wurde. Das Fed setzt den Kampf gegen die hohe Inflation mit dem dritten Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte in Folge fort. Damit erreicht der Leitzins den höchsten Stand seit 14 Jahren. Mit der wider strengeren Geldpolitik wächst das Risiko, dass die Zentralbank die Wirtschaft bald so stark ausbremsen könnte, dass Arbeitsmarkt und Konjunktur abgewürgt werden.

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Die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell, die Geldpolitik so lange zu straffen, bis die Inflation im Griff sei, habe die Sorgen um eine harte Landung der Wirtschaft erhöht, heisst es dazu in einem Kommentar der Credit Suisse. Zinsen, die länger als erwartet hoch blieben sowie der damit verbundene wirtschaftliche Abschwung dürften die Aktien noch länger belasten.

Franken wird gesucht

Hierzulande äussert sich dies auch in einem Anstieg des Schweizer Frankens. Der Euro fiel in der Nacht auf Donnerstag erstmals unter 95 Rappen und notiert derzeit bei 0,9488 Franken. Der US-Dollar wird zu 0,9657 gehandelt.

Die ING Bank geht davon aus, dass die SNB für die Erhaltung der Preisstabilität angesichts der unterschiedlich hohen Inflation in der Schweiz und in Europa den Euro im vierten Quartal 2022 bis in den Bereich von 93 Rappen sinken lassen würde, ohne zu intervenieren. Bis im zweiten Halbjahr 2023 könnte der Euro demnach gar bis auf 90 Rappen sinken, wie die Bank in einer Einschätzung schreibt.

Am Berichtstag tritt die SNB mit ihrer vierteljährlichen Einschätzung der Lage an die Öffentlichkeit. Die Mehrheit der Beobachter geht davon aus, dass die SNB wie den Leitzins um einen halben bis einen dreiviertel Prozentpunkte anheben wird, womit die Phase der Negativzinsen nach beinahe acht Jahren zu Ende ginge.