Die Auszahlungen der staatlichen Überbrückungshilfen an die deutsche Wirtschaft verzögern sich einem Zeitungsbericht zufolge bis in den Januar 2021. Grund sei, dass das Software-Tool zur Antrags-Bearbeitung bislang noch nicht fertiggestellt sei.
Dies berichtete die deutsche «Bild»-Zeitung unter Berufung auf eine Antwort der deutschen Regierung ans Parlament. Laut eine Quelle der FDP-Fraktion sei es völlig unklar, wann der Bund die dafür notwendige Software liefern könne.
Der Hotel- und Gaststättenverband sprach von Frust und Verzweiflung bei vielen Unternehmen. Nun müssten die Abschlagszahlungen deutlich aufgestockt werden, ansonsten seien Insolvenzen vorprogrammiert, sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges zu «Bild».
Vom Teil-Shutdown im November betroffene deutsche Unternehmen sollen drei Viertel ihres Vorjahresumsatzes ersetzt bekommen. Dies dürfte den deutschen Fiskus rund 15 Milliarden Euro kosten. Doch Anträge waren erst ab Ende November möglich - und ausgezahlt wird zunächst nur eine kleine Abschlagszahlung von 10'000 Euro je Unternehmen. Zu spät und zu wenig lautet die Kritik seit Wochen.
Schweiz: Erste Zahlungen im Dezember
Das Pendant zur deutschen Überbrückungshilfe in der Schweiz ist die Covid-19-Härtefallhilfe an Firmen. Sie wird vom Bund und den Kantonen bezahlt. Die Gesuche werden von Kantonen behandelt und entschieden. Bis Ende November haben laut einer Umfrage der «Handelszeitung» 9 Kantone versprochen, Gesuche von Firmen zu behandeln. Zu ersten Auszahlungen im Sinne von Soforthilfen dürfte es im Dezember kommen. Das Geld stammt vorerst aus der Kasse einzelner Kantone oder dessen Lotteriefonds. Die Hilfe vom Bund wird erst Mitte Dezember vom eidgenössischen Parlament verabschiedet.
Auch in der Schweiz entwickeln die Kantone derzeit eine Software, um Gesuche für Härtefallhilfen entgegenzunehmen.
(sda/val)