«In Summe werden wir Arbeitsplätze abbauen», sagte Döpfner der «Süddeutschen Zeitung» in einem gemeinsamen Interview mit der Anteilseignerin Friede Springer und dem KKR-Europa-Chef Johannes Huth. Bereits in der Vergangenheit habe Springer immer wieder restrukturiert und Kosten angepasst. Allerdings habe es dabei die Limitierung gegeben, dass die Kosten für die Veränderung nicht zu hoch sein durften, um nicht das nächste Quartalsergebnis zu verderben, sagte Döpfner. Daher hätten die Maßnahmen scheibchenweise und über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden müssen.
«Jetzt können wir alles, was sinnvoll ist, schneller machen», sagte Döpfner. Auf den Vorhalt, dass dies nach einem grossen Schritt klinge, sagte Döpfner: «Das klingt nicht nur nach einem grossen Schritt, das ist einer.» Nach seinen Angaben arbeiten derzeit 16'000 Menschen für Axel Springer.
Welcher Bereiche betroffen sein werden, wollte Döpfner «noch nicht» sagen. «Wo digitales Wachstum gelingt, werden wir investieren und Mitarbeiter einstellen oder umlernen wo möglich. Wo strukturell Umsatzrückgang herrscht, müssen wir restrukturieren und Arbeitsplätze abbauen.»
Friede Springer sagte, das Unternehmen werde weiter auf Journalismus setzen. «Wir bleiben ein journalistisches Haus.» Auch die defizitäre «Welt» werde weitergeführt.
KKR-Europachef Huth erklärte, man werde investieren und Übernahmen prüfen. «Wir werden uns nach Abschluss der Transaktion anschauen, was auf dem Markt ist», sagte er auf die Frage, es gebe Spekulationen, er sei an Autoscout oder Ebay-Kleinanzeigen interessiert. Zudem werde KKR länger als für Finanzinvestoren üblich dabei bleiben. «Wir haben Zeit und werden das Unternehmen langfristig begleiten. Wir können uns auch vorstellen, bis zu einem Jahrzehnt investiert zu bleiben.»
KKR steigt für rund 2,9 Milliarden Euro bei Springer ein. Die Beteiligungsfirma soll helfen, das von Springer geplante langfristige Wachstum zu finanzieren. Viele Beobachter haben bereits erwartet, dass Springer nun noch stärker auf seine Kosten schaut. Belegschaftsvertreter hatten sich besorgt gezeigt und den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen gefordert.
(reuters/dhü)