"Wir blicken nun in die Zukunft", sagte der Stadtpräsident der Uhrenmetropole, Jean-Daniel Jeanneret, am Freitag vor den Medien. Die Exekutive werde dem Stadtparlament am 29. August einen dringlichen Bericht vorlegen, um einen ausserordentlichen Kredit in Höhe von rund zehn Millionen Franken zu erhalten. Der genaue Betrag werde demnächst festgelegt.

Der Betrag soll die Kosten der Hilfsmassnahmen der letzten Wochen decken, darunter die Überstunden der städtischen Dienststellen, verschiedene Gebäudeschäden sowie die Neupflanzung von Bäumen. Dagegen werde es keine ausserordentliche Hilfe für Unternehmen geben. Selbst die am stärksten betroffenen Unternehmen sollen ab Montag wieder zu 100 Prozent arbeiten können.

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Die Stadt will massiv in die Wiederaufforstung von Bäumen investieren, denn am 24. Juli wurden die grossen Parks der Stadt zu 90 bis 100 Prozent verwüstet, wie es weiter hiess. Auf dem Stadtgebiet wurden 3500 Bäume ausgerissen oder beschädigt.

Im gesamten Neuenburger Jura sind es gemäss den Angaben 35'000, mehr als beim Sturm Lothar im Jahr 1999. Die Uhrenstadt werde demnächst eine Spendenkampagne bei anderen Schweizer Städten starten, um wieder aufzuforsten, hiess es.

Schuljahr startet normal

64 Prozent der Bausubstanz in der Gegend seien in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Schäden an öffentlichen Gebäuden belaufen sich gemäss den Angaben auf rund 9 Millionen Franken.

Da alle Orte gesichert wurden, beginne das neue Schuljahr am Montag normal. Das historische Museum und das Internationale Uhrenmuseum werden am Dienstag wiedereröffnet. Laut Gemeinderat wird die Braderie, ein Stadtfest, vom 1. bis 3. September dieses Jahres ohne Einschränkungen stattfinden.

Am Dienstag werde Verteidigungsministerin Viola Amherd in La Chaux-de-Fonds Soldaten besuchen, die an den Instandsetzungsarbeiten beteiligt sind.

Die Glückskette überlegt derweil, ob sie die verwüstete Stadt unterstützen soll. Eine Entscheidung soll nächste Woche bekannt gegeben werden.