Die Arbeiten an der vom Bund als Kulturerbe von nationaler Bedeutung anerkannten Kirche kosteten 26 Millionen Franken. Bund und Kanton unterstützten die Restaurierung finanziell. Sie ermöglichten es, die Kirche wieder mit dem Kreuzgang zu verbinden und einen Empfangssaal zu schaffen, der für Hochzeiten oder Konzerte genutzt werden kann.
"Diese Arbeiten gehören zu den markanten Eingriffen, die alle 100 oder 150 Jahre stattfinden", erklärte Danilo Mondada vom Architektenkonsortium AMSTN am Freitag.
Zeitreise über 800 Jahre zurück
"800 Jahre Geschichte wurden in 14 Jahren Bauzeit zusammengefasst" - wenn man die Vorbereitungsarbeiten nicht mitzählt -, sagte die für das bauliche Erbe zuständige Gemeinderätin Violaine Blétry-de-Montmollin.
Der Bau der Stiftskirche begann um 1190 und wurde um 1270 bis 1280 abgeschlossen. Da sie zwei stilistische Einflüsse vereint, ist ein Teil des Gebäudes romanisch, der andere gotisch. Im Rahmen der Bauarbeiten wurden vier monumentale Glocken, darunter eine aus dem Jahr 1503, restauriert.
Die Arbeiten führten auch in die Zeit vor der Kirche zurück. So wurden die Knochen von etwa 30 Personen entdeckt, deren Gräber wohl eine erste Kultstätte umgaben, die kurz vor dem Jahr 1000 auf dem Hügel errichtet worden war.
Feier zum Abschluss der Arbeiten
Zum Abschlusses der Restaurierung findet vom 17. bis 24. April ein Musikfestival statt. Dann wird die Walcker-Orgel nach 26 Jahren wieder erklingen. Ihr Wert sei enorm, sagte Simon Peguiron, Titularorganist der Stiftskirche. Die Stiftskirche besitzt zwei Orgeln von grossem Wert. "Wir hatten keine andere Möglichkeit, als beide bei der Renovierung zu behalten", sagte Peguiron.
Die offizielle Einweihung der Stiftskirche findet am 1. Mai mit einem Gottesdienst und offiziellen Ansprachen statt.