Der Dentalimplantat-Hersteller Straumann hat die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie im ersten Quartal in einem rückläufigen Umsatz zu spüren bekommen. Angesichts der vielen Unwägbarkeiten kippt das Management die bisherigen Jahresziele 2020.

Konkret nahm der Umsatz in den ersten drei Monaten 2020 um 4,0 Prozent auf 357,3 Millionen Franken ab. Organisch, also ohne Akquisitionen und Währungseffekte, betrug der Rückgang 1,4 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Analysten hatten bessere Zahlen erwartet

Der Umsatz lag damit unter den Erwartungen der Analysten, die im Schnitt (AWP-Konsens) mit 367,5 Millionen gerechnet hatten.

Am stärksten schrumpfte der Umsatz in der Region Asien/Pazifik, wo Covid-19 zuerst ausbrach. Dort nahm er um 25,5 Prozent (organisch -22,1 Prozent) auf 53,5 Millionen Franken ab. Auch in Lateinamerika reduzierte sich der Absatz in Schweizer Franken um 12,0 Prozent auf 26,0 Millionen, was aber auf negative Währungseffekte zurückzuführen ist. Organisch resultierte ein Plus von 7,2 Prozent.

Eine leichtes Plus von 0,9 Prozent auf 162,2 Millionen verzeichnete dagegen die gemessen am Umsatz grösste Region EMEA und auch in Nordamerika (+4,9 Prozent auf 115,7 Millionen) nahmen die Verkäufe zu.

Umsatz- und Gewinnprognosen nicht mehr gültig

Das erste Quartal 2020 habe für Straumann zwar vielversprechend begonnen, heisst es weiter. Der solide Wachstumstrend der vergangenen Quartale habe sich fortgesetzt. Doch im Zuge der Verbreitung des Coronavirus von Asien nach Europa sowie Nord- und Lateinamerika mussten die Zahnarztpraxen ihren Betrieb grösstenteils einstellen.

Obwohl nun die Märkte in Südkorea und China wieder aktiv seien und die ersten europäischen Länder damit beginnen, den Lockdown aufzuheben, würden die Beschränkungen in anderen Schlüsselmärkten weiterhin bestehen bleiben, so Straumann weiter.

Die Prognose wird gekappt

Die Auswirkungen hiervon, welche am Ende des ersten Quartals sichtbar wurden, dürften auch im zweiten Quartal spürbar bleiben und würden es verunmöglichen, die ursprüngliche Jahresprognose der Gruppe zu erreichen. Angesichts der Corona-bedingten aktuellen Unsicherheit zieht die Gruppe ihre Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2020 deshalb zurück.

Noch im Februar hatte sich das Unternehmen ein organisches Wachstum im niedrigen zweistelligen Bereich für das Gesamtjahr zum Ziel gesetzt, allerdings unter Ausklammerung der Auswirkungen der Covid-19-Krise.

(awp/mbü)